Nicht nur wegen dem Stau-Chaos am Mittwoch - die „Krone“ berichtete -, zog der Linzer FP-Stadtvize Markus Hein nun die Reißleine im Bezug auf den Projektversuch „Autofreier Hauptplatz“. Ein Echtzeittest in der Klosterstraße hat deutlich gemacht: Wir brauchen vorher alle neuen Brücken.
Mittels Echtzeittest, der bewusst einfach gehalten wurde, damit ein Beenden ohne großen Aufwand und jederzeit möglich ist, konnte man aufzeigen, wie sich ein autofreier Hauptplatz auf das Linzer Straßennetz auswirken würde. Zahlreiche Linzer, sowie politische Parteien fordern die rasche Umsetzung dieser Verkehrsberuhigung schon seit Jahren. Auch im Linzer Gemeinderat gab es mehrfach entsprechende Initiativen. Einen breiten politischen Konsens gab es aber nur dafür, dass der Hauptplatz frühestens nach Verkehrsfreigabe aller im Bau befindlichen Donaubrücken autofrei werden kann.
Ab Montag gilt wieder die alte Regelung
Ob diese Maßnahme nicht doch schon früher, in der normalerweise verkehrsärmeren Ferienzeit umsetzbar wäre, sollte getestet werden, berichtet Vizebürgermeister Markus Hein: „In Rücksprache mit der Polizei ist klargeworden, dass die Verkehrsmenge heuer in der Ferienzeit deutlich höher ist als sonst. Das kann damit zusammenhängen, dass viele Menschen wegen der Corona-Krise nun ihren Urlaub abgesagt haben und zuhause bleiben. Den Test unter diesen erschwerten Rahmenbedingungen weiterzuführen ist sinnlos. Wir kehren am Montag in der Klosterstraße zur alten Regelung wieder zurück.“
„Wir haben es probiert, es funktioniert nicht“
Das Ergebnis des Tests, der auch damit abgeschlossen ist, ist eindeutig. „Wir brauchen, bevor wir den Linzer Hauptplatz für den Durchzugsverkehr wirklich sperren, alle neuen Donaubrücken. Als Bypass ist er bis dahin noch notwendig. Diese Erkenntnis gilt auch für die vehement geforderten eigenen Fahrradspuren auf der Nibelungenbrücke. Der zweite Tag des Tests war zwar nicht mit dem ersten - an dem eine Raddemonstration auf der Nibelungenbrücke die Situation verschärft hatte - vergleichbar, aber trotzdem angespannt. Dass der Test abgebrochen wird, wenn sich die Verkehrssituation im Bereich des Hauptplatzes deutlich verschärft, habe ich versprochen und das wird auch so gemacht. Ich ersuche, dass diese Entscheidung auch von jenen akzeptiert wird, die sich jetzt schon einen autofreien Hauptplatz und eigene Radspuren auf der Nibelungenbrücke wünschen. Wir haben es probiert, es funktioniert noch nicht. Diese beiden sinnvollen Projekte müssen wir deshalb auf das Jahr 2024 - wenn alle Brücken fertig sind - verschieben“, erklärt Hein seine Entscheidung.
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