Skandal zieht Kreise:

Commerzialbank: NÖ-Gemeinde verliert Rücklagen!

Nachrichten
18.07.2020 10:00
Völlig überraschend schlitterte die Commerzialbank im burgenländischen Mattersburg in die Insolvenz: Wie berichtet, steht schwere Bilanzfälschung im Raum. Vor allem die Kunden vor Ort stehen nun ohne Erspartes da. In Niederösterreich ist mit Schwarzenbach im Bezirk Wiener Neustadt auch die erste Gemeinde betroffen.

Als wäre die aktuelle Krise nicht schon schlimm genug für die heimischen Gemeinden, reißt die Pleite der burgenländischen Commerzialbank nun auch ein Tiefes Loch in die Finanzen von Schwarzenbach. „Sämtliche Rücklagen der Gemeinde waren auf drei Sparbüchern bei dieser Bank deponiert“, sagt Bürgermeister Bernd Rehberger. Wie auch Privatkunden hat die Kommune derzeit keinen Zugriff auf das Ersparte – mehr noch: „Die Rücklagensicherung trifft auf öffentliche Gebietskörperschaften nicht zu“, so Rehberger in einem emotionalen Video, in dem er die Bevölkerung offen über das Problem informiert.

Die Masseverwalter der Commerzialbank Mattersburg sind der Spur des Geldes gefolgt. (Bild: P. Huber)
Die Masseverwalter der Commerzialbank Mattersburg sind der Spur des Geldes gefolgt.

Und die Gelder, es handelt sich um mehrere Hunderttausend Euro, waren bereits fix verplant. Die Anschaffung des neuen Feuerwehrautos steht nun ebenso auf der Kippe wie die dringende Sanierung des Wassernetzes und der Neubau eines Prestigeprojektes: „Wir haben bereits im Gemeinderat die Errichtung eines Multifunktionsraumes beim Aussichtsturm inklusive Geschäften beschlossen, um neue Einnahmequellen zu lukrieren.“ Das alles liegt nun auf Eis.

(Bild: stock.adobe.com)

Bitter: Die Gemeinde war wegen der überaus guten Konditionen erst vor drei Jahren zur Commerzialbank gewechselt. Nun ist klar, dass dieser Deal wohl zu schön war, um wahr zu sein. Im Burgenland dürften viele Kommunen von der Pleite hart getroffen werden. Für Schwarzenbach hofft Rehberger nun auf rasche Hilfe des Landes. Eine solche muss kommen, alleine lassen kann man eine Gemeinde in so einem Fall nicht.

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