Nachdem eine Patientin des Salzburger Landeskrankenhauses am Freitagabend positiv auf Covid-19 getestet worden war, wurden vier Ärzte und acht Pflegekräfte in Quarantäne geschickt. Weitere 25 Ärzte und Pflegekräfte können laut einem Krankenhaussprecher mit einer FFP2-Schutzmaske ihren Dienst weiterhin versehen, müssen sich aber täglich einem Schnelltest unterziehen.
Die 71-jährige Patientin mit bosnischen Wurzeln sei am Freitag wegen einer Grunderkrankung ins Spital gekommen. Sie habe zunächst zwei Stationen durchlaufen und sei schließlich in die Bettenstation aufgenommen worden, erklärte der Sprecher der Salzburger Landeskliniken (SALK), Wolfgang Fürweger, am Samstag gegenüber der APA.
„Sämtliche Kontaktpersonen erhoben“
Als am Freitag um 20 Uhr aufgrund des Testergebnisses festgestanden sei, dass die Patientin mit dem Coronavirus infiziert ist, „wurden sämtliche Kontaktpersonen erhoben“, schilderte Fürweger. Dabei stellte sich heraus, dass zwölf Ärzte und Pflegekräfte der Kontaktgruppe der Kategorie I angehören und weitere 25 Ärzte und Pflegekräfte der Kategorie II. Letztere dürfen unter Einhaltung der angeordneten Maßnahmen im Dienst bleiben, sofern sie negativ auf das Coronavirus getestet wurden.
Ärger über Testungen an der Grenze
Etwas verärgert zeigte sich der Sprecher darüber, dass ein Rückkehrer aus Serbien nicht an der Grenze auf das Virus getestet worden sei. Der Mann habe am Freitag mit schweren Corona-Symptomen die Ambulanz des LKH aufgesucht, anstatt von zu Hause aus die Gesundheitshotline 1450 anzurufen. Der Patient werde jetzt in der Intensivstation behandelt. „Die Reiseaktivität aus Südosteuropa macht uns Sorgen.“ Man rate von Reisen nach Südosteuropa ab und solle auch keine Besuche von dort empfangen.
Besuchsregeln im Spital nicht eingehalten
Ein weiteres Problem sei, dass die Besuchsregeln im Spital oft nicht eingehalten würden, erklärte Fürweger. Es komme vor, dass ein Patient oder eine Patientin von fünf Personen gleichzeitig besucht werde, auch unter Missachtung der Abstands- und Hygieneregeln. Pro Tag und Patient sei aber nur ein Besuch für die Dauer von einer Stunde erlaubt.
Die Besuchsregeln sind in fünf Sprachen an allen Stationen ausgehängt. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist verpflichtend. Der Geschäftsführer der Salzburger Landeskliniken, Paul Sungler, appellierte am Samstag, sich unbedingt an die Vorgaben zu halten. „Diese sind mit Bedacht gewählt und zum Schutz der gesamten Bevölkerung.“
Derzeit werden im Covid-Haus des Landeskrankenhauses vier an dem Coronavirus infizierte Patienten behandelt, davon ein Patient in der Intensivstation. Fünf weitere Patienten befinden sich auf der Abklärungsstation, inklusive die Zimmernachbarin der 71-jährigen Patientin.
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