Brach an 3 Stellen aus
Feuer in Kathedrale von Nantes wohl Brandstiftung
Nach dem Großbrand in der Kathedrale der westfranzösischen Stadt Nantes sind sich die Ermittler sicher, dass es sich bei der Ursache für das Inferno um Brandstiftung handelt. Das Feuer brach an gleich drei Stellen aus: „Das kann kein Zufall sein“, hieß es vom Staatsanwalt von Nantes. Die Flammen zerstörten die große Orgel in dem Gotteshaus. Die Plattform, auf der das Musikinstrument stand, ist nun instabil und droht einzustürzen.
Der Schaden sei auf die Orgel begrenzt, berichtete der Leiter der örtlichen Feuerwehr, Laurent Ferley - beim Musikinstrument sei einer der drei Brände gelegt worden. Die beiden weiteren Feuer nahmen ihren Ausgang links und rechts im Kirchenschiff, stellten die Brandermittler fest, wie der Fernsehsender BFMTV unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft berichtete.
Die Plattform, auf der die Orgel stehe, ist nun instabil und droht zusammenzubrechen. Nach Medienangaben waren mehr als 100 Feuerwehrleute im Einsatz, um den Brand zu löschen.
Auf einem Video der Feuerwehr war zuvor schwarzer Rauch zu sehen, der aus einem Fenster der Hauptfassade aufstieg. Hinter den Fenstern waren Flammen zu sehen. Die Feuerwehr des zuständigen Departement Loire-Atlantique hatte dazu aufgerufen, den Bereich zu meiden.
Letzter Brand erst halbes Jahrhundert her
Die Kathedrale von Nantes aus dem 15. Jahrhundert ist den Aposteln Peter und Paul geweiht und gehört zur französischen Spätgotik. Bei einem Feuer 1972 wurde nach Angaben der Diözese von Nantes der Dachstuhl der Kirche komplett zerstört. Nach Restaurierungsarbeiten öffnete die Kirche 1985 wieder ihre Türen. 2015 hatte in Nantes zudem ein spektakuläres Feuer das Dach der Basilika Saint-Donatien zerstört.
Der Brand in der Kathedrale weckte in Frankreich Erinnerungen an das verheerende Feuer in der weltberühmten Pariser Kirche Notre-Dame vor mehr als einem Jahr. „Nach Notre-Dame steht die Kathedrale Saint-Pierre-et-Saint-Paul im Herzen von Nantes in Flammen“, schrieb Staatschef Emmanuel Macron auf Twitter. Die Kirche sei ein „gotisches Juwel“.
Frankreichs Premierminister Jean Castex bedankte sich bei den Feuerwehrleuten auf Twitter für ihren Einsatz. Den Menschen in Nantes wolle er seine Solidarität aussprechen, schrieb Castex. Er kündigte an, am Samstagnachmittag gemeinsam mit Kulturministerin Roselyne Bachelot und Innenminister Gerald Darmanin nach Nantes zu fahren, um den Schaden zu sehen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.