Corona-Korrektur

Briten stoppen tägliche Todesfall-Updates

Ausland
18.07.2020 17:58

Wegen Ungenauigkeiten bei der Erfassung von Covid-19-Toten hat die britische Regierung tägliche Updates zu den Todesfällen voläufig gestoppt. Konkret wird als Grund angegeben, dass die Statistik für England nicht berücksichtigt, ob Infizierte tatsächlich an der Lungenkrankheit oder an etwas anderem gestorben sind. Bis diese Ungenauigkeit behoben sei, werde die Zahl der täglichen Todesfälle nicht mehr veröffentlicht, hieß es auf der Website des Gesundheitsministeriums.

Bisher wurden in Großbritannien mehr als 45.000 Todesfälle bei nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten gezählt. Das Vereinigte Königreich gilt damit als das von der Pandemie am schwersten betroffene Land Europas. Ob die nun in der Zählweise erkannte Schwäche diese Zahl erheblich reduziert, gilt aber als zweifelhaft.

Ein Patient wird ins St. Thomas‘ Hospital in London eingeliefert. (Bild: AP)
Ein Patient wird ins St. Thomas‘ Hospital in London eingeliefert.

Es gibt Grund zur Annahme, dass der Pandemie in Großbritannien viele Menschen zum Opfer gefallen sind, die nie auf das Coronavirus getestet wurden. Zahlen der Statistikbehörden zufolge wurden inzwischen beinahe 55.000 Todesfälle erfasst, bei denen die Lungenkrankheit Covid-19 im Totenschein erwähnt wurde.

(Bild: P. Huber)

Die sogenannte Übersterblichkeit für die Zeit der Pandemie liegt Berechnungen der „Financial Times“ zufolge bei 65.700 Personen. Mit Übersterblichkeit ist die Differenz zwischen der Zahl der Todesfälle in diesem Jahr und dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre gemeint.

Forscher warnen vor zweiter Welle
Nun warnen renommierte britische Wissenschafter vor einer zweiten Welle mit bis zu 120.000 Todesfällen in Großbritannien. Demnach könnte der Höhepunkt im kommenden Jänner und Februar erreicht werden. Zum Schutz vor dem Virus müssen künftig in Supermärkten und anderen Geschäften in England Gesichtsmasken getragen werden. Die neue Regelung soll nach Angaben eines Regierungssprechers ab 24. Juli gelten. Wer dagegen verstößt, muss mit einer Geldstrafe rechnen.

Für Kinder unter elf Jahren gilt die Maskenpflicht nicht. Die Ärzteorganisation British Medical Association und Oppositionspolitiker nannten die Maßnahme „längst überfällig“. Jeder Landesteil in Großbritannien legt seine eigenen Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie fest.

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