Corona-Impfstoff

Briten und Chinesen melden Durchbruch

Wissenschaft
20.07.2020 16:59

Die intensive Suche nach einem Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus dürfte nun zu einem ersten wirklichen Durchbruch geführt haben. Forscher in Großbritannien und China sollen vielversprechende Ergebnisse bei der Erprobung von zwei Impfstoffkandidaten erzielt haben. Derzeit werden laut Weltgesundheitsorganisation WHO mehr als 20 Vakzine in klinischen Studien an Menschen getestet.

Wie die britische Fachzeitschrift „ The Lancet“ am Montag berichtete, erwiesen sich die verwendeten Stoffe in beiden Fällen als gut verträglich und sorgten für die Bildung von Antikörpern sowie für eine Immunisierung. Der eine Impfstoffkandidat wurde von der Universität Oxford in Zusammenarbeit mit dem Pharmaunternehmen AstraZeneca entwickelt. Bei Versuchen mit mehr als tausend Probanden habe der Stoff in den meisten Fällen „eine starke Immunreaktion“ hervorgerufen, berichtete „The Lancet“.

Symbolbild (Bild: AFP)
Symbolbild

Auch bei einer zweiten Testreihe in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen CanSino Biologics in China habe der getestete Impfstoffkandidat eine sehr starke Bildung von Antikörpern ausgelöst, berichteten die Forscher.

Weltweit wird seit Monaten intensiv geforscht, um einen wirksamen Impfstoff gegen SARS-CoV-2 zur Eindämmung der Pandemie zu entwickeln. Die österreichische Bundesregierung geht davon aus, dass es zwölf bis 18 Monate dauern wird, bis ein verlässlicher Impfstoff der breiten Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden kann.

Symbolbild. (Bild: APA/dpa/Christoph Söder)
Symbolbild.

WHO: Breit angelegte Corona-Impfung ab Mitte 2021 möglich
Eine breit angelegte Corona-Impfung könnte nach Meinung der Chefwissenschafterin der Weltgesundheitsorganisation WHO Mitte 2021 erfolgen. „Im Moment sind mehr als 20 Impfstoffkandidaten in klinischen Studien“, sagte Soumya Swaminathan in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. Deshalb sei man „zuversichtlich, dass ein paar von ihnen funktionieren werden“.

Die WHO-Zentrale in Genf (Bild: APA/AFP/Fabrice Coffrini)
Die WHO-Zentrale in Genf

Es sei nicht entmutigend, dass neutralisierende Antikörper in einigen Corona-Infizierten nach einer Zeit verschwinden. Dies bedeute nicht, dass die Immunität weg sei, denn es gebe bekanntlich verschiedene Arten der Körperabwehr wie etwa Gedächtniszellen.

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