Ronny (44) hatte den fatalen Wunsch, starke Drogen auszuprobieren. Mehr als Cannabis, an das er gewöhnt war. Er bezahlte das Experiment mit seinem Leben. Im Gericht in Linz mussten sich nun seine Freundin (33) und sein einstiger Zimmergenosse beim Sozialverein B37 verantworten: Sie hatten ihm laut Anklage Fentanyl und Substitol gegeben.
Die Anklage lautet auf Körperverletzung mit tödlichem Ausgang. Die Angeklagten hatten reichlich Erfahrung mit harten Drogen. Und ihr Freund Ronny wollte „einmal so dicht sein“ wie sie. „Wir wollten beide nicht, dass er so tief ins Drogenmilieu abschlittert“, sagt der geständige 25-Jährige.
Komatös-letale Dosis
Am 23. November 2019 gaben die beiden aber Ronny Drängen nach. Die 33-Jährige zerschnitt laut Anklage ein Fentanyl-Pflaster, das sich der 44-Jährige unter die Zunge schob. „Diese Dosis war bereits komatös-letal“, so Staatsanwalt Reinhard Steiner. Aber der 25-Jährige setzte noch eins drauf, verabreichte Ronny, der schon stark benommen war, eine Substitolspritze. Ronny starb an einer Atemlähmung. Hilfe holten die Angeklagten erst, als es schon zu spät war.
Prozess vertagt
Die 33-Jährige streitet jede Schuld am Ableben ihres Freundes ab. Sie wird nun von einem psychiatrischen Gutachter untersucht. Der Prozess wurde vertagt.
Claudia Tröster, Kronen Zeitung
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