„Ich bin Assange“

Vivienne Westwood sperrt sich aus Protest in Käfig

Adabei
21.07.2020 13:24

Die britische Modedesignerin Vivienne Westwood hat am Dienstag in einem riesigen Vogelkäfig vor einem Londoner Gericht die Freilassung von Wikileaks-Gründer Julian Assange gefordert. „Ich bin Julian Assange“ stand auf dem Käfig, in dem die 79-Jährige im knallgelben Outfit saß, um einem Kanarienvogel ähnlich zu sehen.

Die britische Modedesignerin Vivienne Westwood fordert in einem riesigen Vogelkäfig vor einem Londoner Gericht die Freilassung von Wikileaks-Gründer Julian Assange. (Bild: AP/Matt Dunham)
Die britische Modedesignerin Vivienne Westwood fordert in einem riesigen Vogelkäfig vor einem Londoner Gericht die Freilassung von Wikileaks-Gründer Julian Assange.

Westwood beschimpfte die USA als korruptestes Land der Welt. Umringt war sie von Demonstranten, die in Sprechchören riefen „Lasst Julian Assange frei“. Der Protest war von ihrem Sohn Joe Corre organisiert worden. Der gebürtige Australier Assange (49) sitzt seit etwa einem Jahr im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh Prison im Südosten der Hauptstadt. Ihm droht die Ausweisung in die USA.

Vivienne Westwood trägt ein Schild mit der Aufschrift: „I am Julian Assange“ („Ich bin Julian Assange“). (Bild: APA/AFP/Niklas Halle‘n)
Vivienne Westwood trägt ein Schild mit der Aufschrift: „I am Julian Assange“ („Ich bin Julian Assange“).
(Bild: Associated Press)

Assange drohen 175 Jahre Haft
Die US-Justiz wirft ihm vor, der Whistleblowerin Chelsea Manning geholfen zu haben, geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan zu veröffentlichen. Dabei soll Washington zufolge insbesondere die Sicherheit von US-Informanten aufs Spiel gesetzt worden sein. Bei einer Verurteilung in allen Anklagepunkten drohen Assange bis zu 175 Jahre Haft. Assange bestreitet die Vorwürfe. Die Wikileaks-Enthüllungen hatten auch zur Aufdeckung von Kriegsverbrechen durch US-Soldaten geführt.

Auslieferungsantrag der USA
Assange hatte sich aus Angst vor einer Auslieferung an die USA 2012 in die ecuadorianische Botschaft in London geflüchtet. Damals lag gegen ihn ein europäischer Haftbefehl wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden vor. Die Ermittlungen wurden jedoch später eingestellt. Die britische Polizei verhaftete Assange im April 2019, weil er mit der Flucht in die Botschaft gegen Kautionsauflagen verstoßen hatte. Im Mai 2019 wurde er zu einer Haftstrafe von 50 Wochen verurteilt. Wegen des Auslieferungsantrags der USA ist er immer noch im Gefängnis. Prozesstermine sind auch für September anberaumt.

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