Nach dem Sommer droht bereits die nächste Krise, gesundheitlich und auch wirtschaftlich. Die Erwartungen an den deutschen EU-Ratsvorsitz sind entsprechend groß. Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) tauschte sich im Vorfeld der deutschen Ratspräsidentschaft mit ihrem Amtskollegen Peter Altmaier in Berlin aus.
Gesundheitsexperten bereiten schon längst auf eine zweite Corona-Welle im Herbst vor. Jetzt stimmt auch die Wirtschaft in das Bangen und Warnen ein. Es wird mit einer Pleitewelle und zahlreichen Insolvenzen gerechnet, schon jetzt ist klar, dass die Kurzarbeit nicht mehr allzu lang finanzierbar sein wird.
„Die Weltwirtschaftskrise macht auch um Österreich keinen Bogen. Wir müssen Europa krisenfester machen, das geht nur gemeinsam“, betonte Schramböck bei ihrem Besuch in Berlin. Bei ihrem Amtskollegen Peter Altmaier machte die Ministerin klar, dass Österreich in vielen Politikbereichen große Erwartungen in den deutschen EU-Ratsvorsitz setze.
Eines der am Dienstag formulierten Ziele ist eine Neuausrichtung der EU-Industriepolitik, außerdem müsse die Versorgung der europäischen Bevölkerung mit wichtigen Medikamenten sichergestellt werden. Die aktuelle Krise zeige die klare Abhängigkeit bei der Medikamentenversorgung von Asien. So gebe es etwa in Tirol die letzte Wirkstoffproduktion für Antibiotika in der gesamten westlichen Welt, so Margarete Schramböck.
Europäischer Weg bei Digitalisierung
Auf Unabhängigkeit setzt Schramböck auch bei ihrem Lieblingsthema Digitalisierung. Europa müsse sich auf seine Stärken besinnen und seinen eigenen Weg beschreiten, so die Ministerin.
Ich sage zu Politikern immer: Das physisch höchste Tier ist im Zoo.
Andreas Knieriem, Direktor des Berliner Zoos
Tierischer Termin bei den Flusspferden
Vor den Corona-Krisen-Gesprächen durfte Margarete Schramböck aber auch einen „Wohlfühl-Termin“ absolvieren. Gern betont sie, wie sehr sie sich bei der Amtsübernahme darüber gefreut hat, für Schönbrunn zuständig zu sein. Das konnte sie gestern wieder auskosten. Der Tiergarten Schönbrunn, der älteste Zoo der Welt, der regelmäßig zum besten Europas gewählt wird, und der Tiergarten Berlin, der artenreichste der Welt, rücken mit einem Kooperationsvertrag noch näher zusammen.
Die Corona-Krise brachte auch in Zoos bisher unbekannte Probleme zutage, etwa die Futter-Lieferung von außerhalb Europas. Besonders bemerkbar machte sich das bei den Pandas, die Unmengen von Bambus verdrücken, oder bei den Koalas, die ebenso viel Eukalyptus verschlingen. Auch in diesem Bereich wollen Wien und Berlin künftig stärker zusammenarbeiten und einen gemeinsamen Transportweg finden. Den kleinen Panda-Zwillingen im Tiergarten Berlin geht es jedenfalls prächtig, sie liegen den lieben langen Tag einfach faul herum.
Doris Vettermann, Kronen Zeitung
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