Wenn der Marsrover „Perseverance“ am 30. Juli von Cape Canaveral in Florida ins All geschossen wird, ist ein Mini-Helikopter mit an Bord, dessen Technologie ein Forscher der Uni Klagenfurt entwickelt hat. Diese spezielle Drohne soll auf dem Roten Planeten Erkundungsflüge unternehmen - und das ganz ohne GPS.
Begonnen hat das Abenteuer Weltraum für Dr. Stephan Weiss schon im Jahr 2013, als der Forscher im renommierten Jet Propulsion Laboratory in Los Angeles das Ergebnis seiner Dissertation präsentierte. Das Unternehmen baut Satelliten und Raumsonden für die NASA, und die Chefs waren sofort begeistert von dem Projekt des gebürtigen Schweizers.
Ohne GPS-Signal
Dieser hatte nämlich einen Algorithmus entwickelt, der es einer Drohne ermöglicht, ohne GPS-Signal selbstständig zu fliegen. Das wären die idealen Voraussetzungen für einen Einsatz auf dem Mars, wo es ja kein GPS-System gibt, an dem sich der Helikopter orientieren könnte. Das Fluggerät ist dabei ausschließlich auf seine Kameras angewiesen.
Seither lässt Weiss diese Idee ihn nicht mehr los. Er forscht und lehrt an der Klagenfurter Universität am Institut für intelligente Systemwissenschaft und hat bis zuletzt an der Technologie seiner Mars-Drohne gefeilt.
Erforschung des roten Planeten
Sein Mini-Helikopter soll schließlich maßgeblich an der Erforschung des roten Planeten beteiligt sein. Mit Kameras ausgestattete Mars-Fahrzeuge werden unzählige Bilder vom rund 228 Millionen Kilometer entfernten Planeten zur Erde schicken. Und wo sie nicht hinkommen, dorthin soll der Helikopter abheben. Er wird erstmals Flüge in der Mars-Atmosphäre absolvieren, und das nur mit Hilfe seiner Kameras.
„Man erwartet sich einen Durchbruch in der Wissenschaft, Geologie und Analyse des Mars“, sagt Weiss, der seinen Job in Klagenfurt sehr schätzt: „Lakeside hat die modernste Drohnen-Halle in Europa. Und Kärnten ist ein familienfreundliches Land.“
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