Diesen Sommer sind nicht nur mehr Menschen auf Österreichs Wiesen, Wäldern und in den Bergen unterwegs. Jetzt summt, brummt und kriecht es dort auch vermehrt. Bienen, Wespen, Zecken und andere „Tierchen“ können dem Menschen dabei nicht nur lästig, sondern sogar gefährlich werden - das gilt auch für das Gift von Schlangen.
„Insektenstiche sind meist harmlos und verursachen juckende Rötungen und Schwellungen. Das heilt oft von alleine. Steckt der Stachel im Fleisch, ziehen Sie ihn vorsichtig mit der Pinzette heraus. Kühle Umschläge helfen, dass die Schwellung schneller abklingt“, erklärt Dr. Wolfgang Schreiber, Chefarzt des Roten Kreuzes.
Allergiker sind am stärksten gefährdet
Wirklich problematisch sind Stiche im Mund oder Rachen, denn dann besteht die Gefahr zu ersticken. „Damit die Atemwege so wenig wie möglich anschwellen, gleich Eis lutschen und von außen mit kalten Kompressen kühlen. Betroffene sollten aufrecht sitzen und ruhig bleiben. Bei Atembeschwerden sofort den Notruf wählen“, warnt der Experte. Die größte Gefahr besteht für Allergiker. „Im schlimmsten Fall kann es zu einem anaphylaktischen Schock kommen, der die Atmung und das gesamte Herz-Kreislauf-System beeinträchtigt. Dann besteht Lebensgefahr.“ Starkes Unwohlsein, Fieber oder Erbrechen sind erste Anzeichen dafür. In diesen Fällen rasch 144 anrufen. Allergiker sollten außerdem immer ihre Notfallmedikamente griffbereit haben! Darauf zu vergessen, kann das eigene Leben kosten.
Ein Biss macht Probleme
„Wird man von einer heimischen Giftschlage wie Kreuzotter oder Sandviper gebissen, können Vergiftungserscheinungen auftreten“, erklärt Dr. Schreiber. Diese sind zwar meist nicht lebensbedrohlich, einen Arzt sollte man zur Sicherheit dennoch aufsuchen. Wie bei Insektenstichen die betroffene Stelle so rasch wie möglich kühlen. „Auf keinen Fall die Wunde aussaugen oder abbinden“, so der Arzt über falsche Verhaltenstipps, die wahrscheinlich jeder von uns schon einmal irgendwo gehört hat. Wenn möglich ein Foto der Schlange machen. Denn für die Behandlung des Bisses ist es wichtig zu wissen, um welche Schlange es sich gehandelt hat.
Zecke ganz und nicht mit Öl entfernen
Zecken sind in Österreich weit verbreitet. War man in der Natur unterwegs, sollte man daher seinen Körper gründlich absuchen, den eigenen Rücken am besten vom Partner überprüfen lassen oder mittels Spiegel kontrollieren! Denn Zecken können FSME und Borreliose übertragen. Die kleinen Blutsauger verstecken sich übrigens gerne in behaarten Stellen am Körper. Haben Sie einen entdeckt? „Dann ziehen Sie die Zecke vorsichtig mit einer Pinzette oder Zeckenkarte gerade heraus, bis sie loslässt. Achten Sie darauf, dass Sie auch den Kopf der Zecke entfernen“, warnt Dr. Schreiber. Von Drehbewegungen, Öl oder Klebstoff rät er ab. Bleiben Teile des „Tierchens“ in der Haut zurück, müssen diese unbedingt von einem Arzt entfernt werden. Dieser sollte auch dann aufgesucht werden, wenn sich ein roter Kreis um die Einstichstelle bildet. Denn das ist ein möglicher Hinweis für Borreliose.
Monika Kotasek-Rissel, Kronen Zeitung
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