Die Causa rund um die Commerzialbank Mattersburg ist um eine pikante Facette reicher. Und diese lässt sowohl das Land Burgenland als auch die Wirtschaftsprüfer von TPA nicht im besten Licht erscheinen. Die Kanzlei prüfte nämlich nicht nur die Bank, sondern auch deren Hauptaktionär - im Auftrag des Landes.
Der Vergleich vom Hund, der auf eine Knackwurst aufpasst, drängt sich also auf. Zur Erklärung: Haupteigentümer der Commerzialbank ist zu knapp 90 Prozent eine Kreditgenossenschaft. Für diese Genossenschaft hatte das Land Burgenland die Rolle des Revisionsverbandes inne und war damit praktisch die Aufsichtsbehörde.
Diese Aufgabe wurde aber nicht vom Land Burgenland selbst wahrgenommen, sondern man beauftragte dafür externe Wirtschaftsprüfer. Und zwar ausgerechnet die Kanzlei TPA, die gleichzeitig für die Prüfung der Commerzialbank Mattersburg zuständig war.
Land wollte Aufpasser-Rolle loswerden
Brisantes Detail am Rande: Laut Unterlagen, die der „Krone“ vorliegen, versuchte das Amt der burgenländischen Landesregierung bereits Anfang 2015, sich aus der Aufpasser-Rolle der Genossenschaft zu stehlen. Man verfüge nicht über die personellen Ressourcen, um diese Aufgabe wahrzunehmen, hieß es. Im selben Jahr erstattete die Finanzmarktaufsicht (FMA) erstmals Anzeige gegen die Commerzialbank Mattersburg.
Die TPA Group hat aktuell nicht gerade das, was man einen Lauf nennt. Neben der Causa Commerzialbank wird das Unternehmen auch in Zusammenhang mit der spektakulären Pleite des Bezahldienstes Wirecard in Österreich genannt.
Kronen Zeitung
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