Außergewöhnliche, von Hand bearbeitete Taschenmesser stellt Christoph Graf aus Stoob in seiner Werkstatt her. Der gelernte Baukeramiker steckt viel Liebe und Arbeit in jedes einzelne seiner „Feitl“. Was gewissermaßen als Spielerei begann, hat sich zu einem zweiten Standbein entwickelt. Die scharfen Klingen werden als Gebrauchsgegenstand aber auch als Sammlerstück geschätzt.
Entstanden war die Idee bei der Suche nach einem handlichen Taschenmesser. Da Graf nichts geeignetes fand, beschloss er selbst ein Messer zu entwerfen. Als Baukeramiker ist er es gewohnt, Werkzeuge selbst herzustellen. „Ich habe sechs Monate lang herumprobiert, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war“, erzählt er. Inzwischen gibt es eine ganze Linie an Messern, die er per Hand anfertigt. Eine Besonderheit sind die Griffschalen. Das Holz dafür stammt aus dem „Biri“, dem Hausberg von Stoob. Graf verarbeitet etwa Kirsche, Edelkastanie, Speierling und Weinstöcke. Sogar Tausende Jahre alte Mooreichen konnte er sich in begrenzter Menge sichern. Durch diese Vielfalt hat jedes Stück seine einzigartige Persönlichkeit.
„Es fließt sehr viel Herzblut und Zeit hinein. Keines gleicht dem anderen“, meint der 50-Jährige. Mittlerweile haben auch Sammler seine Werkstatt entdeckt. Die Messer sind aber für den Alltagsgebrauch genauso geeignet. „Durch den Schwedenstahl kann man sie teuflisch scharf schleifen“, schmunzelt Graf. Seine „Stoober Biri Feitl“ verkauft er im Ort und auf Bauernmärkten. Das Persönliche sei wichtig: „Denn das Messer sucht sich den Besitzer aus“, sagt der Handwerker.
Infos: www.feitl-graf.at
Christoph Miehl, Kronen Zeitung
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