Auf Insel eingekauft

Deutsche Rechtsradikale wollen Kolonie in Kanada

Ausland
23.07.2020 16:47

Reif für die Insel: Deutsche Rechtsradikale und Verschwörungsideologen wollen laut einem Medienbericht eine Kolonie von Gleichgesinnten in Kanada aufbauen. Hunderte Deutsche hätten sich auf der Insel Cape Breton in der östlichen Provinz Nova Scotia angesiedelt, berichtete am Donnerstag das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“.

Das Magazin beruft sich auf Kaufverträge, Wertgutachten, Gerichtsakten sowie Protokolle von Betroffenen. Aus den Unterlagen geht laut „Spiegel“ hervor, dass viele Grundstücke zu überhöhten Preisen verkauft wurden. Der Erwerb von Grund und Boden auf Cape Breton werde von dem Verschwörungstheoretiker Andreas Popp, der ehemaligen „Tagesschau“-Sprecherin Eva Herman und dem Grundstücksverkäufer Frank Eckhardt gefördert.

Seminare auf Insel regen zu Investitionen in Kanada an
Popp veranstalte auf der Insel Seminare, in denen er gemeinsam mit Herman den Zusammenbruch der europäischen Wirtschafts- und Sozialsysteme prophezeie und eine Investition der Ersparnisse im angeblich krisensicheren Kanada nahelege, schrieb das Magazin weiter.

Cape Breton, Nova Scotia (Bild: stock.adobe.com)
Cape Breton, Nova Scotia

Zudem würden potenzielle Grundstückskäufer aus Deutschland mit rechtsradikaler Propaganda indoktriniert. Eckhardt verschicke entsprechende Texte. Das Bundeskriminalamt sei bereits Ende des Vorjahres von Interpol Ottawa über Eckardts Aktivitäten informiert worden.

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