Das Kraftwerk Schwarzach in Osttirol wird jetzt ein Fall für die EU-Kommission. Angesicht des nicht abgestimmten Baus mehrerer Wasserkraftwerke im Einzugsgebiet der geschützten Isel sieht der WWF Österreich die wertvolle Wildflusslandschaft akut gefährdet. Deshalb wird eine Gesamtstrategie gefordert.
Insgesamt sechs Kraftwerksprojekte werden an den Isel-Zubringern forciert, eines sogar direkt am Hauptfluss. Aufgrund der „kurzsichtigen“ Verfahrens- und Prüfungspraxis in Tirol sieht sich der WWF dazu gezwungen, eine Beschwerde an die EU-Kommission zu richten - konkret wegen der unzureichenden Umsetzung der Naturschutzziele der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (wir haben berichtet).
„Der Wildwuchs an Kraftwerksvorhaben in Osttirol bedroht eines der letzten großen Gletscherflusssysteme der Alpen. Die Tiroler Landesregierung muss den Wasserkraftausbau im Isel-Gebiet einschränken. Lebensräume von EU-rechtlich streng geschützten Arten dürfen nicht weiter für schnellen Profit zerstört werden“, sagt WWF-Gewässerschutzexperte Gerhard Egger.
Das Land Tirol müsse die Summenwirkung der vielen Projekte auf das Isel-Schutzgebiet überprüfen. Im Verfahren zum Kraftwerk Schwarzach wurden mehrere schutzwürdige Arten sowie Lebensräume nicht in die Prüfung mitaufgenommen. Trotz Ausweisung als Natura-2000-Gebiet droht dem Fluss die schrittweise Amputation durch mehrere Kraftwerke.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.