„Black Lives Matter“
Kolumbus-Statuen in Chicago vom Sockel geholt
Zwei besonders im Zuge der „Black Lives Matter“-Bewegung sehr umstritten gewordene Statuen des Entdeckers Christoph Kolumbus sind in der Nacht auf Freitag in der US-Millionenmetropole Chicago abmontiert worden. Die demokratische Bürgermeisterin Lori Lightfoot hatte die Entfernungen beauftragt.
Die Zeitung „Chicago Tribune“ schreibt von einer Kehrtwende der Demokratin, habe sie doch bisher vehement für den Verbleib der Statue gekämpft. Sie meinte stets, damit würde ein Stück Geschichte gelöscht. Nun versuche die 57-Jährige, weitere Konfrontationen zwischen den Demonstranten und der Polizei zu vermeiden, heißt es weiter.
Die Statuen waren zuletzt Schauplatz von Protesten, ähnlich wie in anderen US-Städten. Seit den landesweiten Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz wurden an vielen Orten Statuen und Erinnerungstafeln abgebaut. Oft bezogen sich diese auf historische Figuren oder Ereignisse im amerikanischen Bürgerkrieg. Doch auch mit Kolumbus verbinden Demonstranten Unterdrückung und Schmerz.
In anderen Städten übernahmen Demonstranten die Arbeit
Der italienische Seefahrer (1451-1506) war einer der ersten Europäer in der sogenannten Neuen Welt und wird häufig als Entdecker Amerikas bezeichnet. Historiker und Bürgerrechtler kritisieren ihn für sein gewalttätiges Verhalten gegenüber den Ureinwohnern Amerikas und dafür, entscheidend zum Sklavenhandel beigetragen zu haben. In den vergangenen Wochen hatte die Stadtverwaltung von San Francisco bereits ein Kolumbus-Denkmal vom Sockel geholt. Woanders wurden sie von Protestierenden selbst zu Fall gebracht.
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