Rede und Antwort stand Swarovski-Konzernchef Robert Buchbauer am Freitag beim Krisengipfel Land Tirol und den Sozialpartnern. Im Detail skizzierte er die schwierige wirtschaftliche Entwicklung des Kristallkonzerns, der noch vor kurzem weltweit 32.000 Beschäftigte zählte. Seit Jänner seien - ohne Wattens - 6000 Stellen weggefallen.
Konzernsprecher Robert Buchbauer ist seit März gemeinsam mit Nadja Swarovski und Mathias Margreiter für die operative Geschäftsführung zuständig. Beim Krisengipfel am Freitag im Innsbrucker Landhaus schilderte er eine dramatische wirtschaftliche Entwicklung: „Das Kristallkomponenten-Geschäft ist in den letzten zehn Jahren unter starken Wettbewerbsdruck geraten, der sich über die Jahre verstärkt, sogar potenziert hat, was zu ruinösen Ausprägungen geführt hat. Sprich, die Preise für viele unserer Produkte, die wir früher in großen Mengen abgesetzt haben, sind extrem nach unten korrigiert worden.“ Dies sei für kein Unternehmen, das in einem Hochlohnland wie Österreich produziert, auf Dauer auszuhalten.
Covid-19 als Beschleuniger
Man arbeite seit längerem an Strategien, um aus diesem „ruinösen Wettbewerb“ rauszukommen. Das Endkundengeschäft habe vieles wettgemacht. Genau dieses sei aber im März/April weggebrochen: 90 Prozent der Geschäfte weltweit habe man geschlossen halten müssen.
Covid-19 sei nicht der Auslöser für strukturelle Probleme in der weiterverarbeitenden Industrie, „aber es ist ein massiver Beschleuniger. Uns bleibt gar keine andere Wahl, als unser Geschäft komplett umzubauen. Wir werden uns in Zukunft auf das obere Marktsegment konzentrieren. Wir werden versuchen, in einer erfolgreichen Marktnische unser Geschäft zu festigen und uns aus dem Massengeschäft mit extrem hohen Stückzahlen verabschieden.“
Die einschneidenden Maßnahmen seien nicht auf Tirol beschränkt: 6000 Mitarbeiter mussten laut Buchbauer weltweit seit Jänner gehen. Jene in Wattens nicht gerechnet!
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