Zu den bisher bekannten acht Coronafällen in St. Wolfgang im oberösterreichischen Salzkammergut sind am Freitag noch 18 neue dazugekommen. Mittlerweile sind schon zehn Betriebe vom Ausbruch betroffen. Alle Infizierten sind in Quarantäne, das Contact Tracing läuft auf Hochtouren. Insgesamt gibt es im Ort also 26 Infektionsfälle - die Tests werden nun weiter ausgeweitet.
Bereits am Dienstag hatte eine Hotelmitarbeiterin Corona-Symptome gezeigt. Sie wurde noch am selben Tag positiv getestet. In weiterer Folge gab es insgesamt acht positive Tests, wie am Freitagvormittag bekannt wurde. Betroffen waren zunächst zwei Vier-Sterne-Hotels („Seevilla“ und „Hotel Peter“), in denen insgesamt acht Mitarbeiter infiziert sind. Zudem wurde eine Warnung für zwei Lokale im Ort ausgesprochen - betroffen waren das „13er Haus“ sowie die Bar „W3“ - wo sich Infizierte aufgehalten hatten.
Auch ein Mitarbeiter im Kabinett des Außenministeriums wurde am Freitag positiv auf SARS-CoV2 getestet, der dem Cluster „St. Wolfgang“ zugerechnet werden könnte. Der Mitarbeiter habe sich vergangenes Wochenende privat am Wolfgangsee aufgehalten, teilte eine Sprecherin am Freitagabend mit.
Örtliche Teststation eingerichtet
Freitagabend stieg die Zahl der positiv Getesteten dann auf 26. In mittlerweile zehn Betrieben traten nun Fälle auf - in allen betroffenen Betrieben waren die Tests des Personals im Laufen, ebenso das Contact Tracing. Gäste, die sich testen lassen möchten, können sich bei der Rot-Kreuz-Ortsstelle St. Wolfgang melden, informierte der Krisenstab des Landes Oberösterreich.
Laut den betroffenen Hotels wurden die vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen eingehalten. Es sei ein Mund-Nasen-Schutz getragen und so gut wie möglich der Abstand gewahrt worden. Man gehe davon aus, dass das Infektionsrisiko für Tages- und Hotelgäste als gering einzustufen sei. Auf Initiative von 26 Tourismusbetrieben aus der Region Wolfgangsee finden bereits im Rahmen einer freiwilligen Testreihe Testungen der mehr als 500 Mitarbeiter statt.
„Prävention ist jedes Geld wert“
Tourismus- und Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) zeigte sich überzeugt, dass man die Situation gut im Griff habe. Er rufe aber alle auf, sich an die Abstandsregeln zu halten. Es sei klar, dass es immer wieder Fälle gebe, wenn viel los sei. Aber man teste viel, „Prävention ist jedes Geld wert“. Einen Imageschaden sieht er bisher nicht. „Wir müssen von der Stigmatisierung wegkommen. Niemand ist schuld, der sich angesteckt hat oder der jemanden anderen angesteckt hat.“
Betriebsschließungen stehen vorerst offenbar nicht im Raum. Oberösterreich habe bisher bewiesen, dass konsequent vorgegangen wird, betonte auch Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Freitag. Mit LHStv. Christine Haberlander (ÖVP) habe er bereits gesprochen, das weitere Vorgehen sei ohnehin über das Kontaktpersonen-Management geregelt.
Gesundheitszustand genau beobachten
Gästen, die sich seit dem 17. Juli im betroffenen Gebiet aufgehalten haben wird geraten, ihren Gesundheitszustand genau zu beobachten. Im Falle auftretender Symptome wie Kurzatmigkeit, Halsschmerzen, Entzündungen der oberen Atemwege, Fieber, trockenem Husten oder plötzlichem Verlust des Geschmacks-/Geruchssinnes sollte umgehend die telefonische Gesundheitsberatung 1450 kontaktiert werden.
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