Der durch den Bilanzskandal um die Commerzialbank Mattersburg schwer angeschlagene SV Mattersburg hat am Freitagabend fristgerecht eine erste Stellungnahme zu den Fragen des Lizenzausschusses der Österreichischen Fußball-Bundesliga eingebracht! Wie die Liga mitteilte, werde diese nun „inhaltlich geprüft und in der kommenden Woche auch bei einer Sitzung des Gremiums behandelt“.
Auch der Verein wandte sich mit einer seiner aktuell raren Mitteilungen an die Fans. „Um weiterhin fixer Bestandteil der Tipico Bundesliga zu bleiben, scheint der Weg über ein Sanierungsverfahren unumgänglich zu sein“, schrieb Vizepräsident und SVM-Langzeitfunktionär Hans-Georg Deischler. „Aber auch dieser Weg ist von zusätzlichen externen finanziellen Mitteln abhängig. Dies gilt es jetzt in kürzester Zeit aufzutreiben. Bis dato gibt es mehrere ernsthafte Interessenten, mit denen wir permanent in engem Kontakt stehen.“
Deischler, der auch die Einbringung der Stellungnahme bei der Liga bestätigte, versicherte dem Anhang, „dass ich nach bestem Wissen und Gewissen alles in meiner Macht Stehende unternehmen werde, damit weiterhin - in der Saison 2020/21 und darüber hinaus - professioneller Fußball im Erwachsenenbereich gespielt werden kann. Auch der Weg der qualitativ hochwertigen Ausbildung im Nachwuchsbereich soll fortgesetzt werden.“
Die Bundesliga selbst äußerte die Hoffnung, der Verein möge „ein vollständiges Bild über die Abläufe, die wirtschaftliche Situation und eine verlässliche Zukunftsprognose“ liefern. Liga-Vorstandsvorsitzender Christian Ebenbauer bat den Klub, „schnellstmöglich Klarheit darüber zu schaffen, ob der Spielbetrieb für die Saison 2020/21 gesichert ist. Sollte dies nicht der Fall sein, müssten auch im Interesse aller anderen Klubs unverzüglich die notwendigen Schritte gesetzt werden.“
Präsident und Bankenchef Pucher war von seinem Amt zurückgetreten, nachdem der Finanzskandal um die Commerzialbank Mattersburg am 15. Juli aufgeflogen war. Im schlimmsten Fall muss der SVM Konkurs anmelden und würde damit seinen Platz in der Bundesliga verlieren. Gelingt hingegen ein Sanierungsverfahren, bleibt den Burgenländern der Zwangsabstieg erspart, u.a. ist aber ein Sechspunkteabzug für die kommende Saison die Folge.
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