Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat konventionell angebautes Obst und Gemüse aus heimischen Supermärkten und von Diskontern auf Pestizide und andere Chemikalien untersucht. Dabei waren vier (von 16) Obstproben und sechs (von 14) Gemüseproben makellos. Bei ihnen lagen die Messwerte für alle 600 geprüften Wirkstoffe unterhalb der Nachweisgrenze. Zwei Proben überschritten die zulässigen Höchstwerte, sechs wurden als weniger oder nicht zufriedenstellend bewertet. Verkehrsfähig waren jedoch alle Produkte.
Vier Obst- und sechs Gemüseproben waren frei von Pestizidrückständen. Zwei weitere Obst- und drei Gemüseproben waren so gering belastet, dass dafür ebenfalls ein „sehr gut“ vergeben wurde. In zwei Dritteln waren Pestizide nachweisbar. Zwar waren alle Proben innerhalb der gesetzlich vorgegebenen Toleranz, jedoch enthielten einzelne Produkte - bei diesem Test Heidelbeeren und Kirschen - so hohe Mengen an Pestiziden, dass das Testurteil „nicht zufriedenstellend“ vergeben wurde.
Insgesamt wurden 15 Proben mit „sehr gut“, fünf mit „gut“, vier mit „durchschnittlich“, vier mit „weniger zufriedenstellend“ und zwei mit „nicht zufriedenstellend“ beurteilt.
Die Herkunft lasse dabei keine Rückschlüsse, inwieweit bestimmte Obst- und Gemüsesorten belastet sind, zu: „In Nektarinen, Zucchini und Brokkoli aus Spanien waren keine Pestizidrückstände nachweisbar, spanische Heidelbeeren und Kirschen hingegen wiesen erhöhte Belastungen auf.“ Ein Nebenergebnis der Recherche sei, dass Obst und Gemüse aus Ländern anderer Kontinente „mittlerweile zum Standardrepertoire in heimischen Supermärkten gehört“.
Lambda-Cyhalothrin, Thiacloprid und Chlorpyrifos nachgewiesen
Pestizide sind ein Sammelbegriff für Giftstoffe, die in der Forst- und Landwirtschaft gegen tierische Schädlinge, Krankheiten oder unerwünschtes Unkraut eingesetzt werden. Unter den problematischen Pestiziden, die nachgewiesen wurden, waren das für Bienen toxische Lambda-Cyhalothrin und das für Säugetiere und Vögel hochgiftige Thiacloprid, etwa in Birnen aus Südafrika. Grapefruits aus Zypern wiesen etwa Chlorpyrifos auf, der Stoff sei hochgiftig für Säugetiere, Vögel, Fische, andere Wasserorganismen und Bienen. Auch Formetanat, das gegen Spinnmilben eingesetzt wird, fand sich in den Proben. In der EU ist der Wirkstoff grundsätzlich zugelassen, in Österreichs Landwirtschaft verboten.
Mit Bioprodukten auf der sicheren Seite
Abwaschen hilft nicht gegen Pestizide, bei Blattsalaten empfehle es sich, die äußeren Blätter zu entfernen. Das Schälen von Obst und Gemüse wird nur gelegentlich empfohlen, da so auch viele Nährstoffe entfernt werden. Am sichersten sei man bei Bioprodukten, die - von ganz seltenen Ausreißern abgesehen - in der Regel völlig frei von Pestiziden sind.
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