Aufgrund des Coronavirus-Clusters im Tourismusort St. Wolfgang im oberösterreichischen Salzkammergut werden in Wien alle Anrufer der Gesundheitshotline 1450 ab sofort gezielt gefragt, ob sie sich in den vergangenen Tagen dort aufgehalten haben. Das teilte ein Sprecher des medizinischen Krisenstabes am Montag mit. Auslöser für die Maßnahme: der „Krone“-Bericht über einen Wiener Urlaubsrückkehrer aus dem Corona-Hotspot - der nach seinem Anruf bei 1450 keinen Test erhalten hatte.
Der Bericht der „Krone“ über den Behörden-„Spießrutenlauf“ des Wieners, der am Sonntag vor einer Woche von einem Kurzurlaub in St. Wolfgang in die Bundeshauptstadt zurückgekehrt war, zeigte somit Wirkung. Wie berichtet, hatte sich der Mann Mitte der Woche unwohl gefühlt und bei 1450 angerufen. Obwohl der dortige Cluster bereits bekannt gewesen sei, riet ihm die Hotline-Mitarbeiterin, zum Hausarzt zu gehen. Der Arbeitgeber des Mannes, der anonym bleiben will, hatte dann allerdings einen Corona-Test veranlasst - mit positivem Ergebnis.
Mehr als 1000 Anrufe pro Tag
„Die Mitarbeiter sind bereits informiert worden“, teilte der Sprecher des Krisenstabs am Montag mit. Ab sofort würden alle Anrufer konkret zu einem Aufenthalt in dem Cluster St. Wolfgang befragt. In den vergangenen Tagen sind laut dem Sprecher jeweils mehr als 1000 Anrufe bei 1450 in Wien eingegangen.
Insgesamt gab es in der Bundeshauptstadt zuletzt 27 Neuinfektionen. Damit waren mit Montag, 8 Uhr, bisher 4867 Fälle bestätigt, wovon 4109 Personen inzwischen wieder genesen sind. Die Zahl der mit dem Virus in Zusammenhang stehenden Todesfälle betrug unverändert 204.
Auffällige Cluster gebe es in Wien weiterhin nicht, so der Krisenstab-Sprecher. Weder in Bezug auf bekannt gewordene Fälle in der serbisch-orthodoxen Kirche noch auf das infizierte Kind in einem städtischen Sommercamp wurden weitere Infektionen gemeldet.
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