Im Bilanzskandal um die Commerzialbank Mattersburg haben bisher 6700 Betroffene Geld auf ihre neuen Konten bei anderen Banken ausbezahlt bekommen. Damit sei knapp die Hälfte der anspruchsberechtigten Kunden entschädigt worden. Insgesamt wurden bisher rund 246 Millionen Euro ausbezahlt.
Mitte Juli hat die Finanzmarktaufsicht (FMA) die Bank wegen des Verdachts auf Bilanzfälschung geschlossen, Hunderte Millionen Euro sollen fehlen. Der Skandal zieht weite Kreise: Die Bank soll, so das Magazin "profil", zahlreiche Scheinkredite in Millionenhöhe vergeben und auch fingierte Rechnungen ausgestellt haben.
Die Hälfte der Kunden wurde nun entschädigt. Bei der Einlagensicherung geht man davon aus, dass bis Ende der Woche ein Großteil abgeschlossen sein wird. Sobald die betroffenen Kunden ihre neuen Daten bekannt geben, wird das Geld binnen 24 Stunden überwiesen. Gesichert sind 100.000 Euro pro Person.
Sammelverfahren in Prüfung
Seit Montag können sich Geschädigte auch bei dem Prozessfinanzierer LVA24 für ein Sammelverfahren anmelden. Dessen Anwälte prüfen derzeit die Erfolgsaussichten eines Verfahrens gegen die Bankprüfer TPA. „Es kommt sicher ein Sammelverfahren zustande, die Frage ist nur gegen wen“, so ein LVA24-Jurist.
Neben einem Verfahren gegen die TPA wäre auch eines gegen die Mattersburg-Bank selbst oder die Bankenaufsicht möglich. Die LVA24 arbeite mit mehreren Anwaltskanzleien zusammen, die aktuell die Optionen für erfolgreiche Sammelverfahren für Geschädigte prüfen.
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