Prüfer unter Beschuss

Konkursverfahren über Mattersburg-Bank eröffnet

Burgenland
28.07.2020 17:06

Über die Commerzialbank Mattersburg ist am Dienstag am Landesgericht Eisenstadt das Konkursverfahren eröffnet worden. Die Anzahl der betroffenen Gläubiger sei derzeit noch nicht bekannt. Insolvenzforderungen können bis 28. September beim Landesgericht angemeldet werden. Neben dem Kreditinstitut selbst stehen auch die Bilanzprüfer stark unter Beschuss.

Zum Masseverwalter wurde die Kosch & Partner Rechtsanwälte GmbH aus Eisenstadt bestellt. Die Berichts- und Prüfungstagsatzung wurde für 12. Oktober anberaumt, teilten die Gläubigerschutzverbände AKV, Creditreform und KSV1870 mit. Die Einlagensicherung habe am Montag bereits 245 Millionen Euro ausbezahlt, insgesamt rechne man mit einem Erstattungsbetrag von bis zu 490 Millionen Euro.

(Bild: P. Huber)

Einlagensicherung
Nach dem Insolvenzrecht für Banken steht die Einlagensicherung im Konkursverfahren mit ihrer Regressforderung gegen die Konkursmasse im Rang eines bevorrangten Konkursgläubigers. „Die Befriedigungsaussichten der Gläubiger der allgemeinen Klasse werden also davon abhängen, in welchem Umfang tatsächlich realisierbare Aktiva vorhanden sind“, hieß es in einer Aussendung des KSV1870.

Der Gläubigerschutzverband lasse nun prüfen, ob auch außerhalb des Insolvenzverfahrens Haftungsansprüche gegen Dritte geltend gemacht werden können.

(Bild: APA/ROBERT JAEGER)

Insolvenzvertreter muss nun Aktivwerte prüfen
Die Finanzmarktaufsicht (FMA) hatte der Commerzialbank am 14. Juli den Geschäftsbetrieb untersagt und am Montag einen Konkurs über das Vermögen des Kreditinstituts beantragt. Nun hätten die Insolvenzverwalter die Aufgabe, die Aktivwerte zu prüfen und „trotz der derzeitigen Situation bestmöglich zu bewerten“, teilte der AKV mit. Kunden mit einem Wertpapierdepot könnten die Übertragung auf ein anderes Kreditinstitut veranlassen.

Anwälte prüfen Sammelklagen
Anwälte prüfen unterdessen Sammelklagen, zudem werden die Rufe nach neuen Regeln für die Bilanzprüfer immer lauter. Auch politisch kocht die Suche nach Verantwortlichen weiter hoch, die Opposition im Burgenland forderte am Montag einen Sonderlandtag zu dem Bilanzskandal.

Ex-Bankchef und Ex-Fußballmanager Martin Pucher (Bild: Reinhard Judt, krone.at-Grafik)
Ex-Bankchef und Ex-Fußballmanager Martin Pucher

Prüfer sehen sich als Opfer
Die Prüfer der Bank, die TPA, sehen sich dagegen als Opfer. Am 17. Juli haben die Prüfer der Bank ihr Okay für die Bilanz 2018 entzogen, geht aus dem im Wirtschafts-Compass einsehbaren Dokument hervor. Seit vergangener Woche läuft dazu eine Sonderprüfung durch die Abschlussprüferaufsichtsbehörde (APAB).

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