„Italiens Wuhan“

Zurück zur Normalität: Bergamo buhlt um Touristen

Ausland
28.07.2020 18:03

Die lombardische Stadt Bergamo, die wegen der hohen Zahl von Coronavirus-Todesopfern als „Italiens Wuhan“ bekannt geworden ist, will wieder zurück zur Normalität und bemüht sich um Touristen. So startet die Stadt jetzt mit einer Werbekampagne, die TV-Spots sowie Plakate in den größten italienischen Städten vorsieht. Bergamo galt als Zentrum, in dem die Seuche in Italien am schlimmsten wütete.

Das Leben regt sich in Bergamo wieder seit dem 18. Mai - dem Ende des Lockdowns. Doch Touristen meiden die Stadt noch immer, vor allem Ausländer. Die über der Stadt auf einem Berg thronende Oberstadt mit ihren Basiliken und Restaurants ist im Vergleich zur Zeit vor Ausbruch der Epidemie in Italien noch ausgestorben.

Die italienische Stadt Bergamo (Bild: AFP)
Die italienische Stadt Bergamo

Millionenschwere Verluste erwartet
In den vergangenen sechs Jahren hatte Bergamo einen Zuwachs von 60 Prozent bei der Zahl der Touristen gemeldet. Allein 2019 waren 2,5 Millionen Übernachtungen verzeichnet worden. Wegen der Corona-Krise rechnen die Touristiker 2020 mit Verlusten in Höhe von 65 Millionen Euro. Dies wirkt sich auch negativ auf den Flughafen von Bergamo aus, dem Hauptstützpunkt von Ryanair in Italien.

Fußgängerzone in Bergamo (Bild: AFP)
Fußgängerzone in Bergamo
Die Piazza Vecchia in Bergamo ist fast menschenleer. (Bild: AFP)
Die Piazza Vecchia in Bergamo ist fast menschenleer.

Fast 17.000 Tote in der Lombardei
Die 120.000-Einwohner-Stadt Bergamo ist die am schwersten von der Pandemie betroffene Gemeinde Italiens. Die örtlichen Leichenhallen waren im März zwischenzeitlich überfüllt, sodass die Armee Dutzende Särge in Kirchen lagern und dann in Krematorien in ganz Norditalien transportieren musste. In der Lombardei starben seit Februar fast 17.000 Personen nach einer Infektion mit SARS-CoV-2.

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