„Italiens Wuhan“
Zurück zur Normalität: Bergamo buhlt um Touristen
Die lombardische Stadt Bergamo, die wegen der hohen Zahl von Coronavirus-Todesopfern als „Italiens Wuhan“ bekannt geworden ist, will wieder zurück zur Normalität und bemüht sich um Touristen. So startet die Stadt jetzt mit einer Werbekampagne, die TV-Spots sowie Plakate in den größten italienischen Städten vorsieht. Bergamo galt als Zentrum, in dem die Seuche in Italien am schlimmsten wütete.
Das Leben regt sich in Bergamo wieder seit dem 18. Mai - dem Ende des Lockdowns. Doch Touristen meiden die Stadt noch immer, vor allem Ausländer. Die über der Stadt auf einem Berg thronende Oberstadt mit ihren Basiliken und Restaurants ist im Vergleich zur Zeit vor Ausbruch der Epidemie in Italien noch ausgestorben.
Millionenschwere Verluste erwartet
In den vergangenen sechs Jahren hatte Bergamo einen Zuwachs von 60 Prozent bei der Zahl der Touristen gemeldet. Allein 2019 waren 2,5 Millionen Übernachtungen verzeichnet worden. Wegen der Corona-Krise rechnen die Touristiker 2020 mit Verlusten in Höhe von 65 Millionen Euro. Dies wirkt sich auch negativ auf den Flughafen von Bergamo aus, dem Hauptstützpunkt von Ryanair in Italien.
Fast 17.000 Tote in der Lombardei
Die 120.000-Einwohner-Stadt Bergamo ist die am schwersten von der Pandemie betroffene Gemeinde Italiens. Die örtlichen Leichenhallen waren im März zwischenzeitlich überfüllt, sodass die Armee Dutzende Särge in Kirchen lagern und dann in Krematorien in ganz Norditalien transportieren musste. In der Lombardei starben seit Februar fast 17.000 Personen nach einer Infektion mit SARS-CoV-2.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.