„Ich hab' gerade meine Frau getötet“ - am Notruf gestand ein 60-jähriger Mühlviertler, dass er in seiner Schafhütte in Neustift am Mühlkreis in Oberösterreich seine Ex-Lebensgefährtin (59) ermordet hatte. Alarmierte Polizisten retteten mit Unterstützung von Radtouristen dem Mordverdächtigen das Leben. Motiv für die Tat: Trennung.
Kurz nach 10.30 Uhr wählte Otto L. (60) den Notruf, gestand die Tat und sagte der Polizei auch, wo die Leiche zu finden sei. Er selbst stehe auf der Mauer der 50 Meter hohen Ranna-Talsperre. Dort fanden Polizisten aus Lembach den Unternehmer.
„Ihr könnt mir das Rettungsseil auch um den Hals legen“
„Ihr könnt mir das Rettungsseil auch um den Hals legen“, soll der Mordverdächtige gesagt haben, als die Beamten ihn mit Unterstützung von zufällig vorbeikommenden Radfahrern und einem alarmierten Rettungssanitäter sicherten und über die Brüstung zurück in Sicherheit zogen und der Rettung übergaben.
Im Anschluss fanden die Ermittler die Leiche von Gabriela K. (59) - aufgehängt im Wald hinterm Holzhäuschen, umgebracht wurde sie wohl in der Hütte. Vermutlich wollte der Verdächtige, für den die Unschuldsvermutung gilt, das Verbrechen - das Opfer war beim Aufhängen schon leblos - auf diese Art als Suizid tarnen.
Trennung war schon länger Ortsgespräch
Das Motiv war rasch geklärt und in dem vom Tatort etwa neun Kilometer entfernten Pfarrkirchen, wo das Paar bis vor Kurzem gemeinsam gelebt hatte, schon länger Ortsgespräch: Es passte nicht mehr in der Beziehung zwischen Otto und Gabriela. Er soll auch eine andere Freundin gehabt haben, und die Altenpflegerin, die auch eine Agentur für 24-Stunden-Betreuung hatte, sei aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen und nach Feldkirchen/Donau übersiedelt.
Das Opfer ist durch Gewalteinwirkung gegen den Hals ums Leben gekommen.
Barbara Riedl, Sprecherin der Polizei
Am Dienstagvormittag hatte sich das getrennte Paar - der Verdächtige ist dreifacher Vater aus einer geschiedenen Ehe - noch einmal zur Aussprache getroffen. Und zwar in der Holzhütte in Neustift, wo der Verdächtige auch Schafe hielt, als Hobby. Hier hatte er vor Jahren ein Grundstück mit einem abbruchreifen Haus erstanden und einen kleinen Rückzugsort errichtet. Doch die Aussprache eskalierte und endete mit der Bluttat.
Markus Schütz und Claudia Tröster, Kronen Zeitung
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