Parkdecks, Stellplätze von Firmen und Werkstätten - nichts war vor ihnen sicher. Mehr als ein Jahr lang sollen sechs Verdächtige hochpreisige Fahrzeuge gestohlen, sie über die Grenze nach Ungarn gebracht, sie dort ausgeschlachtet und zerlegt haben. Beamte des niederösterreichischen Landeskriminalamtes konnten die Bande jetzt zerschlagen.
Gemeinsam mit der ungarischen Polizei gelang heimischen Diebstahlsfahndern damit ein gewaltiger Schlag gegen die Pkw-Mafia. 365.000 Euro Schaden soll die kriminelle Truppe bei ihrer Diebestour durch die Bezirke Korneuburg, Mödling und in Wien Favoriten und Simmering verursacht haben!
Mit gestohlenen Kennzeichen über die Grenze
Die Masche war immer die gleiche: Schon auf dem Weg zu den auserwählten Tatorten bremsten sich die Verdächtigen ein, um Kennzeichen von abgestellten Fahrzeugen mitgehen zu lassen. Kaum waren diese danach auf den verschiedensten Parkplätzen auf gestohlenen Autos montiert, ging es auch schon mit Vollgas Richtung Grenzübergang Nickelsdorf nach Ungarn. Zielort: Budapest.
In einer abgelegenen Garage soll das Diebesgut in seine Einzelteile zerlegt und im Garten rund um die „Werkstatt“ zum Weiterverkauf abgelegt worden sein.
Sechs Verdächtige ausgeforscht
Sechs Männer wurden nach akribischen Ermittlungen schlussendlich ausgeforscht – drei ungarische Staatsbürger (29, 34 und 55 Jahre) und drei Polen (30, 40 und 47 Jahre). Insgesamt 40 Straftaten werden den Verdächtigen zur Last gelegt.
Gegen die Mitglieder wurden EU-Haftbefehle erlassen – die beiden jüngeren Ungarn sind bereits an Österreich ausgeliefert worden und sitzen in U-Haft. Geständig ist niemand.
Sandra Ramsauer, Kronen Zeitung
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