2011 wurde der Steirer bereits wegen sexueller Belästigung einer Reitschülerin verurteilt. 2013 stand er erneut vor Gericht, wurde aber freigesprochen. Diesmal sind die Anschuldigen derart massiv, dass der Mann in Leoben in U-Haft kam. In Sattelkammern verschiedener Reitställe, in denen er unterrichtete (aber auch in seinem eigenen), im Büro und während der Reitstunden soll er sich an 20 Mädchen vergangen haben.
Schülerin erstattet Anzeige
Ende Juni hatte eine Schülerin des Mannes eine Anzeige erstattet und den sexuellen Missbrauch durch den Reitlehrer beschrieben. Daraufhin haben Ermittler des Stadtpolizeikommandos Graz mit den Erhebungen begonnen und sind dabei auf weitere Fälle gestoßen, die den Anfangsverdacht erhärteten. „In zahlreichen Fällen“ solle er laut Polizei „diverse strafbare Handlungen gegen die sexuelle Integrität begangen haben“. Daher wurde der 56-Jährige Anfang Juli festgenommen und in die Justizanstalt Leoben gebracht. Dort ist er seither in Untersuchungshaft.
Praktikantinnen unter Opfern
Manche Vorwürfe sind brandaktuell, einige liegen 30 Jahre zurück. Bisher seien schon mehr als ein Dutzend Betroffene bekannt. Die jungen Frauen, darunter Praktikantinnen, hatten sich geschämt und Angst, dass ihnen niemand glaube - daher schwiegen viele lange Zeit. So wie jetzt auch der Beschuldigte, für den die Unschuldsvermutung gilt.
Die Polizei vermutet, dass es noch weitere Opfer geben könnte. Diese mögen sich mit der Exekutive in Verbindung setzen.
Eva Stockner, Monika Krisper und Christa Blümel, Kronen Zeitung
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