Halbe Million Schaden
Otter frisst Flüsse leer: Bejagung ausgeweitet
Die Unterschutzstellung des gefräßigen Fischotters hat das Ökosystem der heimischen Gewässer aus dem Gleichgewicht gebracht: Fischbestände sind drastisch zurückgegangen - seit 2018 wurden beim Land 500.000 Euro Otter-Schäden gemeldet. Um das Gleichgewicht wiederherzustellen, wird die Bejagung jetzt verstärkt.
Trotz Jagdfreigabe von 43 Tieren im Jahr hat sich die Verbreitungsdichte der Fischotter in Kärnten von 72 auf 81 Prozent erhöht, „Wir können basierend auf den gesammelten Daten von einer Population von 285 adulten Tieren ausgehen“, so Professor Steven Weiss über die Ergebnisse einer vom Land beauftragten Fischotter-Studie.
Diese 285 Exemplare sorgen bei uns für gehörige Unruhe, weil sie weit mehr Fische töten, als sie fressen können. So ist der Bestand ganzer Fischzuchten den gefräßigen Räubern zum Opfer gefallen. In manchen Flussstrecken findet sich sogar kein einziger fangfähiger Fisch mehr – beim Land wurden Schäden in Höhe von 500.000 Euro gemeldet. „Wir haben dramatische Rückgänge bei den Fischbeständen, Kärnten hat ein Fischotterproblem“, ist der zuständige Landesrat Martin Gruber überzeugt.
Um das Gleichgewicht wiederherzustellen, soll die Ausnahmeregelung zur Bejagung der an sich streng geschützten Otter verlängert, die Entnahme erhöht und die Schonzeit verkürzt werden. Statt wie bisher 43, sollen künftig 51 Exemplare pro Jahr entnommen werden. Mit Protesten von Tierschützern ist zu rechnen.
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