Unmut in Brüssel
Trotz Corona: Kroatien lässt US-Touristen ins Land
Kroatien ist nicht nur bei den Österreichern eines der beliebtesten Ferienziele. In dem Land, das - die Inseln eingerechnet - rund 6000 Kilometer Adriaküste zu bieten hat, urlauben derzeit rund 700.000 Touristen aus aller Welt. Darunter befinden sich auch Tausende Menschen aus den USA, für die wegen der Corona-Pandemie eigentlich eine verschärfte Einreisebeschränkung in die EU gilt. Damit schert Kroatien im Alleingang aus der gemeinsamen Corona-Strategie der EU aus und sorgt für Unmut in Brüssel.
Kroatien ist der einzige Mitgliedsstaat der EU, der unter bestimmten Voraussetzungen Touristen egal welcher Herkunft empfängt. Für Österreicher und andere EU-Bürger ist eine Registrierung nötig. Sie wird vor der Einreise empfohlen. Ist sie im Vorfeld nicht erfolgt, wird sie bei der Einreise fällig.
PCR-Test oder Selbstisolation für Drittstaatsangehörige
Wer aus Drittstaaten - also Nicht-EU-Staaten - einreist, muss einen Nachweis über eine bereits bezahlte Unterkunft erbringen und außerdem einen negativen PCR-Test vorweisen können. Dieser darf bei der Einreise nicht älter als 48 Stunden sein. Personen, die keinen negativen Test vorlegen können, dürfen zwar ins Land, müssen danach aber zwei Wochen in Selbstisolation verbringen.
Nur noch elf Drittstaaten auf EU-Liste ohne Einreiseverbot
Um die Corona-Pandemie unter Kontrolle zu bringen, haben die EU-Mitgliedsstaaten sowie die Schweiz, Liechtenstein, Island und Norwegen auf eine zunächst 14 Drittstaaten umfassende Liste geeinigt, für die kein Einreiseverbot in die EU gilt. Diese Liste wurde am Donnerstag aktualisiert, folgende elf Länder sind nun darauf zu finden: Australien, Kanada, Georgien, Japan, Marokko, Neuseeland, Ruanda, Südkorea, Thailand, Tunesien und Uruguay.
USA nicht auf EU-Einreiseliste
Die USA sind eindeutig nicht darunter. Auch auf der Website der US-Botschaft in Zagreb findet sich folgende Information: „Alle anderen ausländischen Staatsangehörigen, einschließlich US-Bürger, können aus geschäftlichen, touristischen, bildungsbezogenen oder anderen dringenden persönlichen Gründen nach Kroatien einreisen, wenn sie den entsprechenden Nachweis erbringen und die von der kroatischen Regierung festgelegten Voraussetzungen erfüllen.“
Kritik aus Brüssel
Kroatien ist damit das erste Land der EU, das sich nicht an die gemeinsame Corona-Strategie hält. Kritische Äußerungen aus Brüssel kamen diesbezüglich bereits von einem Sprecher der EU-Kommission sowie von Diplomaten. Grundtenor: Maßnahmen können nur erfolgreich sein, wenn sich alle daran halten.
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