Wegen Handelsabkommen

Zypern gerät mit EU in  Streit um Halloumi-Käse

Ausland
01.08.2020 12:22

Das zypriotische Parlament in Nikosia hat das europäisch-kanadische Wirtschafts- und Handelsabkommen (CETA) bei einer Abstimmung am Freitag nicht ratifiziert. Grund dafür ist, dass laut der linken Partei AKEL und den Sozialisten der zypriotische Halloumi-Käse und andere landwirtschaftliche Erzeugnisse nicht ausreichend geschützt seien. Bei der Abstimmung sprachen sich 18 Abgeordnete für das CETA-Abkommen aus, 37 stimmten jedoch dagegen.

Halloumi-Käse gilt als eines der Nationalgerichte Zyperns und wird in großen Mengen exportiert. Die linken Parteien kritisierten zudem das Abkommen, weil es nach ihrer Auffassung multinationale Unternehmen stärke und kleinere Produzenten in die Katastrophe führe.

Halloumi ist eines der Nationalgerichte auf Zypern und wird in großen Mengen exportiert. (Bild: AFP)
Halloumi ist eines der Nationalgerichte auf Zypern und wird in großen Mengen exportiert.

Aus Regierungskreisen hieß es am Samstag, Nikosia werde versuchen, einige Ausnahmen für zypriotische Produkte auszuhandeln, ehe das Abkommen erneut dem Repräsentantenhaus zur Billigung vorgelegt wird.

Parlamente müssen CETA noch zustimmen
Das Umfassende Handelsabkommen zwischen der EU und Kanada (CETA) soll die Ausfuhr von Waren und Dienstleistungen erleichtern und nach Angaben Brüssels Verbrauchern und Unternehmen Vorteile bringen. Es ist im September 2017 vorläufig in Kraft getreten, der größte Teil des Abkommens findet damit laut der EU Anwendung. Die nationalen - in einigen Fällen auch die regionalen - Parlamente in den EU-Ländern müssen CETA aber noch zustimmen, damit es uneingeschränkt gültig wird.

In Österreich hatten sich rund 560.000 Bürger in einem Volksbegehren 2017 gegen das Abkommen ausgesprochen.

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