„Vetternwirtschaft“
Boris Johnson macht seinen Bruder zum „Lord“
„Das ist die schlimmste Art von Vetternwirtschaft“, wettert die Opposition bereits, kann aber nichts dagegen unternehmen. Gemeint ist Premier Boris Johnson, der seinen Bruder Joseph für einen Sitz im House of Lords, dem Oberhaus des britischen Parlaments, nominiert hat. Die Liste umfasst noch weitere 35 Namen.
Großbritanniens Premier Boris Johnson hat seinen Bruder Jo mit einem Sitz im britischen Oberhaus ausgestattet. Der ehemalige Staatsminister findet sich auf einer Liste von 36 Nominierungen für einen Sitz im House of Lords, welche die Regierung in London veröffentlichte.
Auch Mays Ehemann unter Nominierten
Darunter findet sich auch Philip May, Ehemann von Johnsons Vorgängerin Theresa May. Er wird zudem „für politische Verdienste“ zum Ritter. Nicht unter den Nominierten ist hingegen der langjährige Vorsitzende des Unterhauses, John Bercow. Er ist der erste „Speaker“ in mehr als zwei Jahrhunderten, dem diese Ehre nicht zuteil wird. Einer der möglichen Gründe: Bercow wird beschuldigt, einer Parlamentskultur vorgestanden zu sein, in der „Mobbing, Belästigung und sexuelle Belästigung“ gedeihen konnten. Er wies diese Vorwürfe zurück.
Boris Johnson scharf kritisiert
Die Nominierung seines Bruders beschert Boris Johnson viel Kritik. Der Abgeordnete Pete Wishart von der Scottish National Party warf Premier Johnson „die schlimmste Art von Vetternwirtschaft“ vor. Er habe „Freunde und diejenigen, die ihm einen Gefallen getan haben“, mit Jobs auf Lebenszeit versorgt. Die meisten „Lords“ werden in Großbritannien übrigens auf Vorschlag des Regierungschefs von Königin Elisabeth II. auf Lebenszeit ernannt.
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