Dreh abgebrochen
Corona-Demo: Journalistin beschimpft und bedroht
Die deutsche TV-Journalistin Dunja Hayali (ZDF) hat bei der Corona-Leugner-Demo am Samstag in Berlin ihren Dreh abbrechen müssen (siehe Instagram-Video unten ab 17:53), weil sie von Teilnehmern angefeindet und wüst beschimpft worden war. Ein Reporter der „Bild“-Zeitung hörte unter anderem, wie sie von den Pöblern als „Schlampe“ und „Lügnerin“ bezeichnet wurde.
Hayali war mit einem Kamerateam und Tontechnikern zur Demonstration angereist, um einen Beitrag über die Versammlung zu drehen. Dabei filmte sie auch mit ihrem Handy mit und stellte einen fast 38-minütigen Mitschnitt mit dem Hinweis „Machen Sie sich ihr eigenes Bild“ auf ihre Instagram-Seite:
TV-Moderatorin bewahrte kühlen Kopf
Rund um Hayali versammelten sich immer wieder Teilnehmer der Corona-Proteste, die ihr gegenüber feindselig eingestellt waren. Die 46-jährige Moderatorin wurde auch kurz gestoßen, blieb dabei aber ruhig und filmte weiter mit ihrem Smartphone. Einem Sicherheitsmann war die Situation dann zu heikel und er ordnete den Abbruch der Dreharbeiten an.
Polizei löste Demonstration auf
Die Berliner Polizei war während dieser Vorkommnisse nicht anwesend. Da die nach jüngsten Angaben bis zu 20.000 Teilnehmer der Demonstration die Hygienemaßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus nicht eingehalten hatten, löste die Polizei die Zusammenkunft auf und musste dabei teilweise gewaltsam vorgehen. Bei den Amtshandlungen wurden insgesamt 18 Polizisten verletzt.
In der deutschen Politik herrschte am Sonntag Ärger und Unverständnis über die Teilnehmer der Demo. Zugleich wurden Forderungen nach einer härteren Gangart bei Verstößen gegen Corona-Auflagen laut. Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) etwa erklärte: „Mir fehlt jedes Verständnis für Demonstranten, die sich hierüber selbstherrlich hinwegsetzen.“ Es sei gut, dass die Polizei „konsequent durchgegriffen“ habe.
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