Nach Corona-Ausbruch
Norwegische Reederei stellt Kreuzfahrten ein
Nach dem Corona-Ausbruch auf einem Schiff der norwegischen Reederei Hurtigruten sind sämtliche Expeditionsfahrten der Gesellschaft gestoppt worden. Neben dem betroffenen Schiff „Roald Amundsen“ werden auch die „Fridtjof Nansen“ und die „Spitzbergen“ nach dem Ende ihrer derzeitigen Fahrten im Hafen bleiben, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Gleichzeitig entschuldigte es sich für den Vorfall.
Die Hurtigruten-Schiffe auf der Postschiff-Route entlang der norwegischen Küste verkehren zunächst aber weiter. Nach zwei Fahrten der „Roald Amundsen“ zwischen Spitzbergen und dem norwegischen Festland im Juli wurden mittlerweile 36 Besatzungsmitglieder und fünf Passagiere positiv auf das neuartige Coronavirus getestet.
Regierung erlässt neue Beschränkungen für Kreuzfahrten
Die norwegischen Behörden warfen der Reederei vor, die 386 Passagiere nicht sofort nach dem ersten Infektionsfall informiert zu haben. Zudem habe sie ihre Schiffsreisen zu früh wieder aufgenommen. Als Vorsichtsmaßnahme erließ die Regierung in Oslo neue Beschränkungen für Kreuzfahrten entlang der norwegischen Küste. Schiffe mit mehr als hundert Menschen an Bord, einschließlich der Crew, dürfen zwei Wochen lang nicht mehr in norwegischen Häfen anlegen und Passagiere von Bord gehen lassen, wie Gesundheitsminister Bent Hoie sagte. Ausgenommen von dem Anlegeverbot sind lediglich Fähren.
Die Passagiere der „Roald Amundsen“ hatten das Schiff im Hafen von Tromso bereits verlassen, als sich bei den ersten Besatzungsmitgliedern eine Infektion bestätigte. Die Gesundheitsbehörden fordern nun, alle Passagiere in Quarantäne zu nehmen und zu isolieren. Bei der Mehrheit von ihnen handelt es sich um Norweger; auf den Listen stehen aber auch Deutsche, Dänen, Briten, Franzosen, Esten, Letten sowie US-Bürger.
Reederei-Chef: „Wir haben Fehler gemacht“
Hurtigruten-Generaldirekor Daniel Skjeldam entschuldigte sich nun für die schwere Panne. „Für alle Betroffenen ist diese Situation ernst“, erklärte er und fügte hinzu, „wir haben Fehler gemacht“. Die Reederei bedauere den Vorfall zutiefst und übernehme die „volle Verantwortung“. Die norwegische Polizei nahm nach eigenen Angaben Ermittlungen auf.
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