Ehe zerrüttet

Königin Sofia folgt Juan Carlos nicht ins Exil

Adabei
04.08.2020 14:31

Königin Sofia wird ihrem Mann Juan Carlos nicht ins Exil folgen. Das berichten spanische Zeitungen. Die Ehe gilt seit Jahren wegen außerehelicher Affären des Ex-Königs als zerrüttet und die ehemalige Königin soll sich zuletzt nur noch als „Reisebegleitung“ gesehen haben.

Die Reise - oder Flucht - ins Exil musste der 82-jährige abgedankte König nun auch alleine antreten. Der frühere spanische König hat sich inmitten von Korruptionsermittlungen Medienberichten zufolge in die Dominikanische Republik abgesetzt. Der 82-Jährige sei am Montagmorgen mit dem Auto nach Portugal gefahren und von dort in die Dominikanische Republik geflogen, berichtete die Zeitung „La Vanguardia“ am Dienstag.

König Juan Carlos und Königin Sofia (Bild: AFP)
König Juan Carlos und Königin Sofia

Sofia bleibt im Palast
Die 81-jährige Sofia bleibt in Spanien. Sie wird weiterhin im Zarzuela-Palast in Madrid wohnen und ihren bisherigen royalen Aufgaben nachkommen, heißt es. Die Mutter des amtierenden spanischen Königs Felipe VI. sei in die Geschäfte von Juan Carlos nicht verwickelt.

Die ehemalige Monarchin verbringt im Augenblick ihren Sommerurlaub mit ihrer Tochter Elena und ihrer Schwester Prinzessin Irene im Marivent-Palast in Palma auf Mallorca. Auch König Felipe und Königin Letizia werden mit ihren Töchtern dort erwartet.

Korruptionsvorwürfe
Juan Carlos hatte nach dem Tod des Diktators Francisco Franco 1975 eine wichtige Rolle bei der Demokratisierung Spaniens gespielt und sich damit große Sympathien in der Bevölkerung erworben. Zuletzt machte er jedoch vor allem mit Affären von sich reden. 2014 dankte er zugunsten seines Sohnes Felipe ab. Der Druck auf Juan Carlos wuchs, seit Staatsanwälte in Spanien und der Schweiz gegen ihn wegen Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit einem Vertrag über den Bau einer Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke in Saudi-Arabien ermitteln.

Der 82-jährige Altkönig Juan Carlos war lange Zeit wegen seiner Rolle beim Übergang Spaniens von der Diktatur zur Demokratie im Volk sehr beliebt. Doch eine Reihe von Skandalen, darunter eine Luxusreise des Monarchen inmitten einer schweren Wirtschaftskrise des Landes, hatten seine letzten Jahre auf dem Thron überschattet. (Bild: APA/AFP/JAIME REINA)
Der 82-jährige Altkönig Juan Carlos war lange Zeit wegen seiner Rolle beim Übergang Spaniens von der Diktatur zur Demokratie im Volk sehr beliebt. Doch eine Reihe von Skandalen, darunter eine Luxusreise des Monarchen inmitten einer schweren Wirtschaftskrise des Landes, hatten seine letzten Jahre auf dem Thron überschattet.

Der Palast erklärte am Montag, Juan Carlos habe das Land verlassen, um seinem Sohn Felipe die ungestörte Arbeit zu ermöglichen. Juan Carlos' Anwalt hatte am Montag erklärt, der frühere König stehe den Ermittlern weiter zur Verfügung. Da keine formalen Ermittlungen gegen ihn laufen, befindet er sich für die Behörden nicht auf der Flucht. Wegen der Immunitätsrechte von Juan Carlos kann nur der Oberste Gerichtshof Ermittlungen gegen den 82-Jährigen führen. Zudem darf die Untersuchung nur Vorfälle betreffen, die sich nach seiner Abdankung als König 2014 ereigneten. Zudem darf die Untersuchung nur Vorfälle betreffen, die sich nach seiner Abdankung als König 2014 ereigneten.

Die Schweiz stuft die Dominikanische Republik als Land ein, mit dem sich die juristische Zusammenarbeit sehr schwierig gestaltet. Spanien hat allerdings ein Auslieferungsabkommen mit dem Karibikstaat. Die Staatsanwaltschaft beim Obersten Gerichtshof in Spanien erklärte, sie setze ihre Untersuchungen fort. Juan Carlos' Ausreise ändere daran nichts. 

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(Bild: kmm)



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