Was nützt alle Vorsicht, wenn das Virus durch Reisende ungehindert eingeschleppt wird? Reinhard Krémer war beruflich in Tansania (Afrika) und kehrte am 30. Juli via Amsterdam nach Wien zurück. Von Covid-Kontrollen an den EU-Flughäfen fehlte jede Spur ...
„Ich wurde weder in Amsterdam noch in Schwechat überprüft. Auch im Flugzeug wurde kein Covid-Status erhoben“, wettert Krémer, der sich unbedingt testen lassen wollte („um meine Eltern nicht zu gefährden“). Als er gegen 11 Uhr am Wiener Flughafen ankam, sei der Körpertemperaturscanner unbesetzt gewesen. „Die Reisenden marschierten unkontrolliert durch“, so der 57-Jährige. Zwei Soldaten, die er in einem „Kammerl“ aufgespürt habe, hätten sich für unzuständig erklärt. „In Kenia wird bei der Einreise sofort Fieber gemessen. Bei uns passiert gar nichts!“
„Einheitliche Lösung wäre sinnvoll“
Ganz ist das freilich nicht so: „Passagiere aus Risikogebieten werden zu 100 Prozent kontrolliert“, erklärt ein Airport-Sprecher. Reisende aus risikofreien Ländern, in diesem Fall die Niederlande, würden „stichprobenartig“ gecheckt. EU-Länder vertrauen darauf, dass das Ersteinreiseland die Leute begutachtet. Nur wie, das handhaben die einzelnen Staaten unterschiedlich. „Eine einheitliche europäische Lösung wäre sinnvoll“, so der Airport-Sprecher. Krémer hat sich dann außerhalb des Terminals testen lassen. Freiwillig. Für 190 Euro.
Alexander Schönherr und Kathi Mötzl, Kronen Zeitung
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