Martina Gedeck, seit der Rolle als Gourmetköchin „Bella Martha“ bekannt, ist eine der beliebtesten und gefragtesten deutschen Schauspielerinnen. Schon zweimal war sie in Steyr, einmal bei der Premiere des Films „Die Wand“ im Jahr 2012 und nun wieder. Sie kam am Montag anlässlich des Marlen Haushofer-Jubiläums in das Stadttheater. Und noch einmal war die Verfilmung des berühmten Romans von Marlen Haushofer der Anlass. „Der Film war für mich eine entscheidende Arbeit, sicher einer der Höhepunkte in meiner filmischen Laufbahn“, gesteht Martina Gedeck (58) im Exklusiv-Gespräch mit der „Krone“: „So eine außergewöhnliche Arbeit macht man nur ein-, zweimal im Leben.“ Vor der Filmvorführung diskutierte sie mit Regisseur Julian Pölsler, der ebenfalls angereist war - siehe Interview.
Erinnerungen und neue Drehs
Man schwelgte in Erinnerungen an den Dreh. Viele gute Fragen stellte die Steyrer Germanistin Marlene Krisper, die auch das Marlen Haushofer-Literaturforum vertrat, das den Abend organisiert hatte. Schillernd, mit persönlichen Momenten wurde der Nachklang dieses außergewöhnlichen Films, in dem Gedeck „die Frau hinter der Wand“ verkörpert, vom Trio am Podium herausgearbeitet. Gedeck spielte auch im zweiten Haushofer-Film „Wir töten Stella“ die Hauptrolle. Ab Herbst ist sie als bayerische Bierbrauerin in der ARD-Serie „Oktoberfest 1900“ zu sehen. Ihr nächster Dreh: die Verfilmung des Liederzyklus „Winterreise“, u.a. mit John Malkovich an ihrer Seite.
Statt drittem Teil zuerst Lavant-Film
„Ich war viele Jahre mit der ,Wand‘ unterwegs“, sagt Martina Gedeck. Regisseur Julian Pölsler spricht über neue Vorhaben.
„Krone“: Frau Gedeck, was haben Sie in Ihr eigenes Leben aus dem Film mitgenommen?
Martina Gedeck: Einen anderen Bezug zu Tieren und zur Natur. Und ich habe mich sehr wohl gefühlt, dass man auch ohne Worte vieles sagen kann - einiges vielleicht sogar noch besser als mit Worten.
„Krone“: Herr Pölsler, Sie haben nach „Die Wand“ noch „Wir töten Stella“ verfilmt. Was fehlt denn in der Haushofer-Trilogie?
Julian Pölsler: Meines Erachtens kann nur der Roman „Die Mansarde“ der dritte Teil sein. Ich verhandle darüber mit dem Verlag schon lange. Aber es gibt kein Ergebnis. Darum widme ich meinen nächsten Film der Dichterin Christine Lavant.
„Krone“: Frau Gedeck, haben Sie einen Bezug zu Steyr?
Martina Gedeck: Nein, eigentlich nicht, außer dass ich jetzt hier bin und mich freue, etwas davon zu sehen.
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