"Bundeskanzler Faymann und Außenminister Spindelegger legen ihre Hände in den Schoß und sehen tatenlos zu, wie an Österreichs Grenzen weitere Atomreaktoren entstehen. Jetzt wäre es aber hoch an der Zeit zu handeln, damit sie nicht, wie etwa bei Mochovce und Isar 1, erst dann aus ihrem atompolitischen Dornröschenschlaf erwachen, wenn es zu spät ist", forderte Niklas Schinerl, Anti-Atom-Sprecher von Greenpeace in Österreich.
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Die Regierung Berlusconi plant - gegen den Widerstand der betroffenen Regionen - den Bau mehrerer neuer AKW, darunter vermutlich eines nahe der norditalienische Stadt Chioggia, nahe Venedig und den beliebten Adria-Urlaubsorten Lignano, Jesolo, Bibione und Caorle - sowie nur 160 Kilometer von der österreichischen Staatsgrenze entfernt.
Offenlegung von Italiens Atom-Plänen gefordert
"Die Standorte für diese Kernkraftwerke sollen hinter verschlossenen Türen bestimmt werden, um möglichst rasch mit deren Bau beginnen zu können. So groß ist die Angst der italienischen Regierung vor der eigenen Bevölkerung", meint Alessandro Gianni, Kampagnensprecher von Greenpeace Italien. Die Umweltorganisation fordert daher von der italienischen Regierung die völlige Offenlegung aller Atompläne, die von ihr und dem italienischen Energiekonzern Enel seit über einem Jahr zurückgehalten würden.
Katastrophen-Szenarien zeichnen düsteres Bild
Die vom Institut für Meteorologie an der Universität für Bodenkultur und vom Österreichischen Ökologie-Institut erstellte Studie zeigt laut Greenpeace typische Ausbreitungsszenarien nach einem schweren Reaktorunfall am möglichen AKW-Standort bei Chioggia.
Bei durchaus häufig auftretendem Südwind käme es in Folge eines Unfalls zu einer massiven Kontamination in Österreich, wobei vor allem das Gebiet südlich des Alpenhauptkammes, also Kärnten, Osttirol und Teile der Steiermark, besonders stark betroffen wäre. Einzelne Szenarien gehen sogar noch darüber hinaus und zeigen eine Kontamination des gesamten Staatsgebietes.
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