„Krone“-Aktion

Wiener fordern Nummerntafel für Fahrräder

Wien
06.08.2020 06:00
Kein Verkehrsthema bewegt die Wiener so sehr wie der Radverkehr. Das zeigen Hunderte Rückmeldungen auf unsere „Leser“-Aktion deutlich. Großer Wunsch: Nummerntafel für alle Radfahrer! Da sind viele rücksichtslos und schnell unterwegs. Doch das Problem ist viel größer und gründet in planloser Pop-up-Politik.

Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo hat eine Vision - eine Vision von einer grünen Stadt mit weniger Autoverkehr und mehr Platz für Radler und Fußgeher. Diese Vision setzt sie konsequent und radikal um. Zu Beginn verhasst wird sie heute auch von Gegnern dafür gefeiert. Am Ende des Tages will dann jeder lieber einen Baum als Autoabgase vor seiner Nase haben.

„Besser durchdachte Radwege“ gewünscht
So einen klaren Plan, oder auch nur irgendeinen Plan für den Verkehr, vermissen die Wiener sehr. Die unglaubliche Zahl an negativen Rückmeldungen der „Krone“-Leser sollte der Politik zu denken geben. Als „sinnentleert“ kritisieren Wiener die wenig nachvollziehbare Schaffung von Pop-up-Radwegen, etwa auf Straßenzügen, wo bereits Radwege existieren. Wem soll das nützen, wenn Radfahrer sie nicht benutzen und Autofahrer dafür im Stau stehen, kritisiert etwa „Krone“-Leser Gerhard T. die unnötige Luftverschmutzung. Auf der anderen Seite pflichtet auch Radfahrerin Lydia M. bei: „Ich würde mir besser durchdachte Radwege wünschen, nicht Wege, die irgendwann sogar aufhören!“

(Bild: Andi Schiel)

Bemüht, aber nicht durchdacht: Das zieht sich von der autofreien Innenstadt bis hin zu Begegnungszonen und Parkplätzen fort. Die Verkehrsteilnehmer fühlen sich von der Politik gegeneinander ausgespielt. Leserin Magdalena S.: „Ich wünsche mir ein vernünftiges Verkehrskonzept für alle Verkehrsteilnehmer, nach dem Motto: Miteinander statt gegeneinander!“

Nummerntafel für Radler
Weil das auf sich warten lassen wird, beschäftigt die Wiener bis dahin ein ganz konkretes Anliegen. Sie wünschen sich Nummerntafel für Radler! Der Unmut gegenüber Rasern und Einbahnsündern steigt. Mit Kennzeichen wären sie nicht mehr anonym und würden sich an die Regeln halten, so die Hoffnung vieler Leser. Am Mittwoch erst vermeldete die Polizei: Ein Radler schlug einem Fußgeher ins Gesicht und floh. Lebensgefahr!

Was wollen Sie an der Stadt verändern? Mails bitte an wahl2020@kronenzeitung.at Oder: Kronen Zeitung, Wien-Redaktion, Muthgasse 2, 1190 Wien.

Maida Dedagic, Kronen Zeitung

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