Bergrettung im Stress:

Keine Kraft, im Nebel verirrt, Steig unterschätzt

Oberösterreich
07.08.2020 06:00

Die Bergrettung im Stress. In Bad Goisern ging einem Slowaken beim Klettern die Kraft aus. Am Dachstein verirrten sich zwei Bergsteiger im Nebel. Und am Hochlecken überschätzte ein Tiroler (61) sich und unterschätzte einen Steig.

Aus einer alpinen Notlage musste am 5. August 2020 gegen 15.15 Uhr ein 43-jähriger slowakischer Staatsbürger von einem Klettersteig am Predigtstuhl gerettet werden. Der Mann unternahm mit seiner 47-jährigen Freundin eine Tour auf den Berg im Gemeindegebiet von Bad Goisern. Nachdem sie den Gipfel über einen Klettersteig der Schwierigkeit „C“ erreichten, entschieden sie sich, einen weiteren mit dem Namen „Mein-Land-Dein-Land“ zu besteigen. Auch dieser ist dem Schwierigkeitsgrad „C“, also „schwierig“, zuzuordnen.

(Bild: stock.adobe.com)

Keine Kraft mehr
In einem Kletterabschnitt namens „Schöne Plattenquerung“ fand der Mann keine Trittmöglichkeiten mehr und verkrampfte sich immer mehr. Nachdem er endgültig keine Kraft mehr in den Armen hatte, blieb er auf einem kleinen Absatz sitzen. Seine Begleiterin verständigte deshalb via Notruf die Einsatzkräfte. Ein Mitglied der Bergrettung stieg zum erschöpften Kletterer auf, während die restlichen Einsatzkräfte ein Dyneema-Seilrettungssystem aufbauten. Mit diesem wurde der Mann schließlich unverletzt zum Wandfuß abgeseilt. Von dort stieg er mit seiner Begleiterin und den Helfern bis zu einer nahegelegenen Forststraße ab, von wo er leicht erschöpft mit einem Quad zum Parkplatz gebracht wurde.

(Bild: Wikipedia/Robert Kropf)

Im dichten Nebel verirrt
Zu einem weiteren Rettungseinsatz kam es am 4. August 2020 gegen 13.50 Uhr. Ein 29-jähriger deutscher Staatsbürger aus Wien und sein 21-jähriger deutscher Freund wollten vom Hallstättergletscher über die Simonyscharte auf den Gosaugletscher und weiter bis zur Adamekhütte zum Übernachten wandern. Aufgrund starker Sichteinschränkung wegen Wolken und dichtem Nebel fanden die Freunde die Seilsicherung nicht mehr. Die Bergrettung Schladming und ein Hüttenwirt fanden gegen 16 Uhr die beiden leicht unterkühlten und durchnässten Bergsteiger und brachten sie mit der Dachstein-Südwandbahn ins Tal.

Tiroler überschätzte sich
Am 5. August 2020 gegen 21 Uhr rückten die Bergretter erneut aus. Ein 61-jähriger Tiroler beabsichtigte gegen 18.30 Uhr über den Grenzeck-Steig zum Hochleckenhaus in der Gemeinde Neukirchen bei Altmünster aufzusteigen. Auf einer Seehöhe von 1400 Metern war er nicht mehr in der Lage den Steig weiter aufzusteigen und verständigte den Hochleckenhaus Hüttenwirt. Insgesamt elf Männer der Bergrettung Traunkirchen und Alpinpolizei Gmunden stiegen zum 61-Jährigen auf. In der Finsternis seilten die Retter den Tiroler zuerst ab und führten ihn schließlich gegen 0:40 Uhr seilgesichert ins Tal.

Porträt von OÖ-Krone
OÖ-Krone
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