Beiruts „Ground Zero“
Vorher-nachher-Bilder zeigen Ausmaß der Zerstörung
Nach der enormen Ammoniumnitrat-Explosion in Beirut wird weiter fieberhaft nach der Ursache gesucht. Mehr als 130 Menschen sind bei der Detonation ums Leben gekommen, Ärzte kämpfen in halb zerstörten Spitälern um die Leben der Verletzten. Aktuelle Satellitenaufnahmen zeigen das enorme Ausmaß der Zerstörung.
Besonders eindrücklich zeigt sich die Wucht der Explosion bei Aufnahmen aus der Vogelperspektive. Wo vorher noch die betroffene Lagerhalle stand, klafft nunmehr lediglich ein riesiges Loch. Auch von den Gebäuden im nächsten Umfeld ist kaum mehr etwas erkennbar. Die Druckwelle hat Schäden in einem Radius von 20 Kilometern angerichtet.
Suche nach Ursache läuft
Während immer noch nach Opfern in den Trümmern gesucht wird, läuft die Suche nach der Ursache der Explosion auf Hochtouren. Die Regierung kündigte an, die Verantwortlichen für die Explosionen zur Rechenschaft zu ziehen. Sie forderte das Militär auf, die für die Lagerung des Ammoniumnitrats Verantwortlichen unter Hausarrest zu stellen. US-Präsident Donald Trump relativierte seine ersten Äußerungen, dass es sich mutmaßlich um einen Anschlag gehandelt habe und schloss einen Unfall nicht aus.
Erste Hilfslieferungen eingetroffen
Aus den Golfstaaten, anderen Ländern der Region sowie Europa trafen inzwischen erste Lieferungen unter anderem von Feldlazaretten und Medikamenten im Libanon ein. Ein rund 50-köpfiges Team des deutschen Technischen Hilfswerks flog in der Nacht zum Donnerstag von Frankfurt am Main zum Noteinsatz in Beirut ab.
Italien entsandte eine Spezialeinheit der Feuerwehr für die Suche nach umweltschädigenden Substanzen, Frankreich drei Flugzeuge mit Rettungskräften, tonnenweise medizinischer Ausstattung und einer mobilen Krankenstation.
Sicherheitskräfte warnten vor „gefährlichem“ Material
Explodiert waren 2750 Tonnen Ammoniumnitrat, das jahrelang ohne geeignete Vorsichtsmaßnahmen in einer Lagerhalle untergebracht war. Das Lagerhaus mit dem Material war in heruntergekommenem Zustand und hatte Risse in den Wänden, wie Behördenmitarbeiter der Nachrichtenagentur AFP sagten.
Nachdem erst vergangenes Jahr merkwürdige Gerüche aus dem Gebäude gedrungen waren, hatten Sicherheitskräfte bei einer Untersuchung dringlich dazu geraten, das „gefährliche“ Material zu entfernen.
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