Schiefe Optik im Insolvenzfall der Grazer Traditionsbäckerei Hubert Auer: Der Masseverwalter, ein Grazer Anwalt, fungiert gleichzeitig als Vorstand der Privatstiftung des ehemaligen Besitzers. Nun steht der Vorwurf der Unvereinbarkeit im Raum.
Corona-bedingt musste die Grazer Bäckerei Hubert Auer, wie berichtet, Insolvenz anmelden. Der Gründer hat den Betrieb allerdings bereits 2003 verkauft, lediglich dessen Name weist noch auf den Ursprung des Traditionshauses hin. Zum Masseverwalter wurde der Grazer Rechtsanwalt Georg Muhri bestimmt. Und das ist auch die Krux an der Sache. Der Advokat ist laut Firmenbuch gleichzeitig der Vorstand der Hubert-Auer-Privatstiftung, bei der es wiederum Verflechtungen mit der Hubert-Auer-Immobilien GmbH gibt.
Vorwürfe der Unvereinbarkeit
Jetzt werden Vorwürfe der Unvereinbarkeit laut, da sich ein Interessenskonflikt ergeben könnte. Denn es seien, so die Kritik, noch immer Hubert-Auer-Filialen in Immobilien, die Hubert Auer gehören, eingemietet - auch wenn letzterer nicht mehr Bäckerei-Besitzer ist. „Steirerkrone“-Recherchen ergaben, dass dies etwa bei der Filiale in der Grazer Grabenstraße der Fall ist. Laut Grundbuch sind nämlich die Hubert-Auer-Immobilien GmbH und die Pinus GesmbH, die sich auch im Besitz von Hubert Auer befindet, Eigentümer.
„Keine Interessenskollision“
Mit den Vorwürfen konfrontiert, sieht Georg Muhri keine Befangenheit, er habe alles gegenüber dem Insolvenzgericht und dem Schuldner bzw. dessen Rechtsvertreter offengelegt. „Es wurde von beiden anerkannt, dass es keine Interessenskollision gibt.“
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