U-Ausschuss eingesetzt
Beirut: Jetzt 16 Hafen-Mitarbeiter festgenommen
Nachdem der libanesische Regierungschef bereits am Donnerstagvormittag sämtliche Verantwortliche des Beiruter Hafens unter Hausarrest gestellt hatte, wurden am Abend nun auch 16 Hafen-Mitarbeiter festgenommen. Im Zuge der Ermittlungen wurden 18 Angestellte befragt, 16 von ihnen wurden laut Militärstaatsanwalt Fadi Akiki in Gewahrsam genommen. Es handle sich vor allem um Mitarbeiter der Hafenverwaltung und der Zollbehörde.
Festgenommen wurden demnach auch Verantwortliche für Wartungsarbeiten und Arbeiter, die an Bauarbeiten am explodierten Hangar Nr. 12 beteiligt waren.
Dutzende Menschen werden noch vermisst
In Beirut waren am Dienstagabend 2750 Tonnen beschlagnahmtes und ohne besondere Sicherheitsvorkehrungen gelagertes Ammoniumnitrat detoniert. Nach jüngsten Angaben der Behörden wurden dabei mindestens 137 Menschen getötet und mehr als 5000 weitere verletzt. Dutzende Menschen werden noch vermisst.
Regierung verspricht schnelle Aufklärung
Die libanesische Regierung versprach der aufgebrachten Bevölkerung eine rasche Klärung der Hintergründe der Katastrophe. Ein am Donnerstag eingesetzter Untersuchungsausschuss soll binnen vier Tagen einen detaillierten Bericht zu den Verantwortlichen liefern.
Am Mittwoch hatte die Regierung zudem Hausarrest für die Verantwortlichen der heruntergekommenen Lagerhalle gefordert, in der nach ersten Erkenntnissen ein Feuer ausbrach, das dann zu der verheerenden Explosion führte.
Die Vereinten Nationen (UNO) stellten Beirut unterdessen neun Millionen Dollar (umgerechnet etwa 7,6 Mio. Euro) Soforthilfe in Aussicht. Unter anderem sollen im Libanon Krankenhäuser bei der Ausstattung für Intensivstationen und bei Medikamenten finanziell unterstützt werden, sagte ein UN-Sprecher am Donnerstag in New York.
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