Es hat sich „ausgestenzelt“, hieß es vor wenigen Monaten noch - und zwar von Ursula Stenzel (FPÖ) selbst. Die 74-Jährige erklärte im Mai: „Ich trete nicht mehr bei der Wahl im Oktober an.“ Jetzt ist alles anders: Sie will erneut Bezirksvorsteherin der Wiener Innenstadt werden und kandidiert für diesen Posten.
Ursula Stenzel ist genauso alt wie Donald Trump, und der will auch noch einmal Präsident der Vereinigten Staaten werden - vielleicht war es dieser Gedanke, der die FPÖ-Grande-Dame für eine weitere Kandidatur bei der Wien-Wahl bewogen hat. Seit Freitag ist es fix: An Ruhestand will die bald 75-Jährige nicht denken. Stenzel möchte nämlich wieder Bezirksvorsteherin der Innenstadt werden. Das war sie bereits von 2005 bis 2015.
Vizebürgermeister und FPÖ-Wien-Chef Dominik Nepp und Stenzel selbst präsentierten diese Pläne im FPÖ-Medienzentrum im 1. Bezirk. Stenzel als Zukunftshoffnung der Freiheitlichen.
Die ÖVP ist zu einer beliebigen Partei geworden, die jetzt auch auf Bezirksebene nach links rutscht. Die FPÖ ist das einzige Gegengewicht.
Dominik Nepp
Vor allem die Verkehrspläne und die „türkis-grüne Packelei“ zwischen Bezirksvorsteher Markus Figl und Vizebürgermeisterin Birgit Hebein haben es Stenzel angetan: „Das Fahrverbot in der Innenstadt ist eine Verkehrsquarantäne. Figl hat das einfach geschluckt, es gab kein kritisches Wort.“ Ihr Versprechen: „Auf mich ist Verlass.“
Freilich, ganz unkritisch können die politischen Mitwirkungsversuche nicht gesehen werden. In der jüngsten Vergangenheit fiel sie vor allem durch einen Auftritt bei den Identitären auf, bei dem sie nicht gewusst haben will, wo sie war. Und durch - nennen wir es - spezielle Interviews.
Michael Pommer, Kronen Zeitung
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