Opfer mitschuldig?
Todeslenker von Südtirol teilweise entlastet
Brisante Wende bei den Ermittlungen rund um den Horrorunfall in Südtiroler Ahrntal, bei dem im Jänner sieben Deutsche getötet wurden: Ein Gutachten entlastet den 27-jährigen Todeslenker Stefan L. teilweise. Diesem zufolge dürfte die Touristengruppe zum Teil den Zebrastreifen in der Unfallnacht nicht benützt haben. Außerhalb des Lichtkegels am Schutzweg seien Personen „nur schemenhaft“ zu erkennen gewesen.
Die Opfer waren zuvor aus einem Shuttlebus ausgestiegen und überquerten die Straße, als es zu dem Unfall kam. Nach Einschätzung des gerichtlichen Gutachters dürfte der 27 Jahre alte Lenker auch nicht so schnell gefahren sein, wie zunächst angenommen, nämlich über 100 km/h. Er gehe davon aus, dass er 90 km/h gefahren sei, statt der erlaubten 50 km/h.
Unfalllenker wartet in Kloster auf Prozess
Der 27-Jährige befindet sich - obwohl sein Hausarrest wieder aufgehoben worden war - noch in einem Kloster in Südtirol. Er war im Jänner im Touristenort Luttach betrunken in eine Gruppe Skiurlauber gerast. Sechs waren sofort tot, eine Frau starb später im Krankenhaus. Die meisten Opfer kamen aus Nordrhein-Westfalen. Dem Unfalllenker wird mehrfache Tötung im Straßenverkehr vorgeworfen. Ihm drohen bis zu 18 Jahre Haft.
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