Beirut-Explosion:
Präsident bringt „Eingreifen von außen“ ins Spiel
Wenige Tage nach der Explosionskatastrophe in Beirut hat Libanons Präsident Michel Aoun als Unglücksursache neben „Fahrlässigkeit“ auch ein „Eingreifen von außen“ ins Spiel gebracht. Dabei sprach er auch davon, dass die Explosionen durch „eine Rakete oder eine Bombe“ hervorgerufen worden sein könnten.
Auf die Frage, ob er gegen eine internationale Untersuchung sei, antwortete Aoun mit „natürlich“. Eine solche Untersuchung würde „die Wahrheit verwässern“.
Macron fordert internationale Untersuchung
Neben weiteren internationalen Stimmen forderte auch der französische Staatspräsident Emmanuel Macron bei einem Besuch am Donnerstag in Beirut eine „transparente“ internationale Untersuchung.
Hisbollah weist Verantwortung zurück
Die schiitische Hisbollah - die in Deutschland wegen Terrorverdachts seit April verboten ist - wies unterdessen jede Verantwortung für die Katastrophe am Dienstag zurück. Der Chef des libanesischen Ablegers, Hassan Nasrallah, sagte am Freitag in einer Fernsehansprache: „Kein Waffenlager, keine Raketen, keine Gewehre, keine Bombe, keine Kugeln, kein Nitrat. Absolut nichts, weder jetzt, noch früher, noch in Zukunft.“
Die Iran-treue Organisation hat im Libanon starken politischen Einfluss und bildet einen Staat im Staate. Kritiker halten ihr vor, sie kontrolliere einen großen Teil des Beiruter Hafens. Die Hisbollah gehört auch der derzeitigen libanesischen Regierung an.
Am Dienstagabend hatten zwei gewaltige Explosionen die libanesische Hauptstadt erschüttert. Nach jüngsten Angaben der Behörden wurden dabei mehr als 150 Menschen getötet und mehr als 5000 verletzt. Rund 300.000 Menschen wurden obdachlos. Dutzende Menschen werden weiterhin vermisst.
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