Der Versicherungs-Job wurde Stockinger schon Anfang des Jahres angeboten, ab Juni verdichteten sich die Gerüchte darüber. "Generaldirektor werde ich nicht", stellte er bei der offiziellen Bekanntgabe seines Rücktritts am Donnerstag klar: "Ich trete in eine Lernphase an der Seite von Wolfgang Weidl ein." Der aktive Versicherungschef schult also seinen Nachfolger ein – ähnlich wie Stockinger seine politische Karriere 1985 beim damaligen Agrar-Landesrat Leopold Hofinger begonnen hatte und 2003 selbst das Agrar-Ressort bekam.
Im Regierungsamt machte der heute 52-Jährige mit dem noch aus der Schulzeit stammenden Spitznamen "Ferdl" vor allem durch seine Initiativen für neue Einkommensquellen der Bauern von sich reden: Er propagierte die Bio-Energie und die verstärkte Premium-Qualitätsproduktion unter dem Schlagwort "Genussland Oberösterreich" Als einen seiner Haupterfolge sieht Stockinger die Gentechnik-Freiheit, für die er gemeinsam mit Grün-Landesrat Rudi Anschober gekämpft hat.
Grünes Lob
Der weint ihm auch nach: Stockinger sei ein "Architekt der schwarzgrünen Koalition" und ein "hervorragender Partner" gewesen. "Im Großen und Ganzen immer gut zusammengearbeitet" hat auch SPÖ-Landesvize Josef Ackerl mit dem scheidenden Landesrat, mit dem er das Gemeinderessort teilt. Bis zur Landtagssitzung am 7. Oktober.
Den dann ins Amt tretenden Nachfolger will ÖVP-Landeshauptmann Pühringer noch bis Ende September suchen. Ob alle Zuständigkeiten Stockingers in einer Hand bleiben oder einige auf andere ÖVP-Regierungsmitglieder aufgeteilt werden, ließ Pühringer ebenfalls offen.
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