Stornierungen

Jugendhotels beklagen leere Betten

Salzburg
08.08.2020 07:54
Während die Betriebe in den Bezirken teils ausgebucht sind, kämpfen die 126 Jugendhotels mit Stornierungen und Absagen. In Bayern sind gar bis Ende Jänner alle schulischen Veranstaltungen und Reisen verboten. Das schmerzt besonders die Jugendgästehäuser, die hauptsächlich auf Schulskikurse spezialisiert sind.

„Wir haben bis Dezember geschlossen. Es würde sich nicht rentieren, jetzt zu öffnen“, berichtet Riccardo Scherübl, Junior Chef im Jugendsporthotel Bachlehen & Johanneshof in Radstadt. Normalerweise bevölkern um diese Zeit Sportgruppen und Vereine das Hotel. Heute stehen die 75 Zimmer leer. „Vom Skikurs über Glaubensgemeinschaften bis zum Kegelklub haben alle storniert“, so Scherübl. Wie andere Betriebe hofft er auf die Wintersaison.

(Bild: Gerhard Schiel)

Initiative soll neues Storno-Paket bringen
Um für den Winter zumindest teilweise zu planen, riefen Pongauer Betriebe die Interessensgemeinschaft Jugendtourismus (IG) ins Leben. Es geht dabei um ein neues Storno-Paket: „Wir wollen Schulen die größtmögliche Sicherheit geben, Skikurse und Ferienlager zu buchen“, erklärt Bernhard Scharfetter, Chef im Ennstalerhof. Bisher übernahm der Bund die Stornokosten, das läuft aber mit 30. September aus. Jetzt feilen die Betriebe der IG an einem Konzept auf Landesebene.

Schauplatzwechsel in den Lungau: Auch hier sind die Stornokosten ein Thema. „Viele Lehrer dürfen von ihrer Schule aus nur buchen, wenn sie kostenlos stornieren können“, so Elisabeth Mauser-Mühltaler, Chefin im gleichnamigen Hotel in Mauterndorf. Die Lungauerin hofft auf einen normalen Schulstart. „Sollten tatsächlich länger keine Schulveranstaltungen möglich sein, wird es schwierig.“

(Bild: Holitzky Roland)

Auch die 22 Jugendhotels in Saalbach-Hinterglemm im Pinzgau stöhnen angesichts der Buchungslage. „Wir müssen aufpassen, dass die aktuelle Lage keine Langzeitschäden verursacht. Viele Kinder, die mit ihrer Klasse früher auf Skikurs waren, kamen später als erwachsene Urlauber zurück“, so Tourismuschef Wolfgang Breitfuß.

Porträt von Stephanie Angerer
Stephanie Angerer
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