„Alles sicher“

Ammoniumnitrat: Linz droht kein zweites Beirut

Oberösterreich
09.08.2020 08:00
Es waren Schock-Bilder, die um die Welt gingen: 2750 Tonnen des Düngemittels Ammoniumnitrat legten halb Beirut in Schutt und Asche. So sieht es bei uns in Oberösterreich mit diesem Stoff aus, der von Borealis im Linzer Chemiepark erzeugt wird. Einhelliger Tenor von Linz AG, Borealis und Ennshafen: alles sicher.

Der Linzer NEOS-Politiker Lorenz Potocnik hatte Alarm geschlagen: „Auch im Gefahrengutlager im Linzer Hafen sind brisante Stoffe gelagert – nur 2,5 Kilometer vom Hauptplatz entfernt.“ Die Linz AG-Tochter „Donaulager Logistics“ betreibt dieses Gefahrgutlager. „Es werden keine explosiven und keine radioaktiven Stoffe darin gelagert. Produktklassen zu denen etwa Ammoniumnitrat, das in Beirut gelagert wurde, zählt, werden in unseren Anlagen grundsätzlich nicht gelagert“, sagt Susanne Gillhofer von der Linz AG.

Strenge Anforderungen
Der Borealis-Konzern hat am Linzer Standort eine jährliche Produktionskapazität von rund 1,5 Millionen Tonnen Pflanzennährstoffe und technischem Stickstoff, so Sprecherin Marlene Hess: „In Europa müssen Lagereinrichtungen für Ammoniumnitrat strenge gesetzliche Anforderungen erfüllen. Alle unsere Lager erfüllen diese Vorschriften.“

Ein zerstörter Getreidespeicher in der Nähe des Explosionsortes im Hafenviertel (Bild: APA/AFP/STR)
Ein zerstörter Getreidespeicher in der Nähe des Explosionsortes im Hafenviertel

Auf Zwischenstopp
Im Ennshafen waren bis vor kurzem 20 Tonnen Ammoniumnitrat auf Zwischenstopp. „Es kommt selten vor. Im Monat haben wir drei bis vier Container mit Ammoniumnitrat. Gelagert haben wir aber nichts“, erklärt Betriebsleiter Thomas Wolfschläger.

Christoph Gantner/ Philipp Zimmermann

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