„Jahrzehntelang ist nichts gemacht worden. Und jetzt reparieren sie offensichtlich alles auf einmal!“ – Ihrem Unmut macht eine Pendlerin aus Hollabrunn Luft. Täglich muss sie nach Wien. Sonst mit dem Zug, derzeit aber bis Stockerau mit dem Bus. Denn Gleisbauarbeiten stoppen alle ÖBB-Garnituren auf der Strecke von Retz in Richtung Bundeshauptstadt.
„Die Anschlusszeiten werden kaum eingehalten, oft muss man in Stockerau rennen, um den Zug zu erwischen“, ärgert sich die Frau. Nachsatz: „Mit über 60 ist das wirklich kein Vergnügen.“ So wie ihr ergehe es zahlreichen anderen Pendlern. Allgemein herrsche Unverständnis über die Streckensperre über sieben Wochen: „Das hätte man ja wohl auf zwei Jahre aufteilen können.“ Ihr Appell an die Bundesbahnen: „Zuerst nachdenken, ehe man solche Maßnahmen setzt!“
Verärgert ist man aber auch im regionalen Tourismus. Denn anders als im Zug ist in den Ersatzbussen die Mitnahme von Fahrrädern nicht gestattet. Und das, obwohl sich das Weinviertel in den letzten Jahren zu einer Radregion entwickelt hat. „Viele Gäste reisen mit der Bahn an und bringen ihr Fahrrad mit“, weiß Abgeordneter Richard Hogl, der auch Bürgermeister von Wullersdorf ist. Auf Beschwerden habe es nur eine brüske Abfuhr gegeben: „Bei den ÖBB hieß es lapidar, das ist halt jetzt so.“
Christoph Weisgram, Kronen Zeitung
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