Wien versucht einen Weg des Miteinanders: In der Seestadt Aspern entsteht ein Campus der Religionen. Acht Religionsgemeinschaften errichten auf knapp 10.000 Quadratmetern nebeneinander ihre Gotteshäuser sowie eine Kirchliche Hochschule. Zeitplan und Kosten sind aber noch offen. Nur die Hindus wollen nicht mitmachen.
Am Dienstag wurde im Rathaus das Architekturkonzept vorgestellt. Das Wiener Büro Burtscher-Durig ZT hat sich gegen mehr als 40 Mitbewerber im Rahmen eines Wettbewerbs durchgesetzt.
Frei zugängliche Plaza, Sakralbauten im Süden
Angeordnet um eine frei zugängliche Plaza, entstehen im Süden die Sakralbauten. Die römisch-katholische Kirche, die evangelische Kirche, die griechisch-orientalische Kirche, die israelitische Religionsgemeinschaft, die islamische Glaubensgemeinschaft, die buddhistische Religionsgemeinschaft, die Sikh und die Neuapostolische Kirche sind mit an Bord. Sie planen und finanzieren großteils ihre Häuser selbst.
Einzig die Hindus als Weltreligion machen nicht mit (wurden gefragt, stiegen aber aus diversen Gründen aus). Der Nordteil ist für die Uni reserviert, die nach Fertigstellung von Krems nach Wien übersiedelt.
Ludwig: „Weltweit einzigartig“
Die Stadt Wien stellt das Grundstück zur Verfügung. „Das Projekt ist weltweit einzigartig. Der Campus hat Symbolkraft für ganz Wien weit über Wien hinaus“, sagt Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Alle Religionsgemeinschaften sollen einander hier auf Augenhöhe begegnen. Kardinal Christoph Schönborn bedankte sich beim Bürgermeister für dessen große Unterstützung. Jetzt geht es in die Detailplanung. Wann der Campus fertig wird, steht ebenso wenig fest wie die genauen Kosten.
Alex Schönherr, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.